Der Hoeneß-Effekt

Die Zahl der Selbstanzeigen wegen Steuerhinterziehung wächst weiter enorm - auch dank Ex-Bayern-Präsident Ulli Hoeneß. Denn der nun veröffentlichte Urteilstext zu seiner Verurteilung bestätigt, dass unvollständige, hektisch zusammengeschusterte Selbstanzeigen eben keinen Wert haben - einer längeren Haft als 3,5 Jahre ist Hoeneß nur entgangen, weil er wenigstens in der Gerichtsverhandlung auspackte und Reue zeigte.

Also sind Tausende Steuerbetrüger gut beraten, mit professionellen Beratern ihre Selbstanzeigen zu schreiben. Und weil sich die Regeln nächstes Jahr verschärfen, ist Eile geboten.

Die Welle an Selbstanzeigen bestätigt, dass NRW weiter Steuer-CDs speziell aus der Schweiz kaufen sollte. Laut Auskunft von Experten könnten noch viele unentdeckte Fälle auffliegen. Aktuell meldeten sich vorrangig eher harmlose kleinere Unternehmer oder Rentner, heißt es - so mancher Steuerhinterzieher zeige sich auch aus Sorge vor Indiskretionen oder weiteren Ermittlungen bisher nicht an. Es bleibt also noch viel zu tun für die Steuerfahnder.

(RP)
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