Der Immobilienmarkt läuft aus dem Ruder

In NRW müssten jährlich 80.000 Wohnungen gebaut werden, um den Bedarf zu decken. Das Land schafft aber höchstens 40.000 Baugenehmigungen pro Jahr. Die meisten helfen nicht mal da, wo es am nötigsten wäre: Für das untere Preissegment baut so gut wie niemand mehr. Die Baukosten sind inzwischen so hoch, dass ein Neubau von Anfang an Luxusmieten einbringen muss.

Das knappe Angebot hat die Wohnkosten in Teilen des Landes in inakzeptable Höhen getrieben. Die Politik trägt auf sämtlichen Ebenen dazu bei: Die Zinspolitik der EU pumpt billiges Geld in den Markt, das die Kaufpreise in die Höhe treibt. Auf Bundesebene hat die jüngste Energiesparverordnung die Baukosten um acht Prozent steigen lassen. Im Land hat Rot-Grün die Grunderwerbsteuer auf 6,5 Prozent fast verdoppelt. Bundesrekord. Und die Kommunen greifen Mietern und Eigentümern mit immer unverschämteren Müllgebühren in die Tasche.

Die Wirkungslosigkeit der Mietpreisbremse ist inzwischen bewiesen. Statt solcher Symbole könnte die Politik ja einfach mal eine Legislaturperiode lang alles unterlassen, was das Wohnen verteuert. Im nächsten Jahr wird im Bund und in NRW gewählt. Das wäre doch mal etwas fürs Wahlprogramm.

(tor)
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