Der Kampf gegen Krebs ist nicht aussichtslos

Es ist der Moment, vor dem sich Ärzte fürchten: wenn sie einem Menschen sagen müssen, dass er an Krebs erkrankt ist. Mittlerweile enden diese Gespräche nicht immer in lähmendem Schweigen - bei einigen Krebsarten werden die Therapien deutlich besser; darüber können Arzt und Patient so bewusst reden, dass in einem Zimmer, das plötzlich stickig schien, doch das Fenster aufgeht. Selbst bei Lungenkrebs keimt Hoffnung. Immer mehr versteht die Medizin von den Masken und Mutationen der Krebszellen; Ärzte durchschauen, wie sich diese Zellen vervielfältigen, wohin sie reisen, wo sie schlafen.

Den Krebs besiegen - das ist gewiss ein hehres Motto, auch für eine Zeitungsserie. An baldige Ausrottung wie bei einer Seuche sollten wir nicht denken. Aber die Spannen zwischen Diagnose und Tod verlängern sich. Moderne Krebstherapie gewinnt für die Patienten nicht nur Zeit. Sie schenkt ihnen - etwa durch die Palliativmedizin - Lebensqualität, sogar in den Wochen des nahenden Todes.

Die Siege der Krebstherapie mögen enttäuschend klein erscheinen. Aber sie eröffnen Perspektiven und wecken Zuversicht, dass die Schlacht nicht sinnlos ist. Jeder Sieg beginnt mit diesem Willen zum Kampf.

(RP)
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