Maria Cleofe Natividad "Der Taifun macht uns zu einem noch stärkeren Volk"

Am 8. November verwüstete der Taifun "Haiyan" die philippinischen Inseln Leyte und Samar. Wie sieht es nun, rund vier Wochen später, vor Ort aus?

Am 8. November verwüstete der Taifun "Haiyan" die philippinischen Inseln Leyte und Samar. Wie sieht es nun, rund vier Wochen später, vor Ort aus?

Natividad Die Zahl der Toten ist immer noch unklar, bislang wurden etwa 6000 Opfer gezählt. Zudem sind viele Familien auch weiterhin obdachlos und leben in Notunterkünften. Sie haben ihre gesamte Existenz verloren. Trotzdem: Das Schlimmste ist überstanden, und wir können mit dem Wiederaufbau beginnen. Das haben wir vor allem der schnellen internationalen Hilfe zu verdanken, insbesondere auch aus Deutschland. Die Lufthansa war eine der ersten Fluggesellschaften, die bei uns gelandet sind und Hilfsgüter brachten. Bis von den Folgen des Taifuns nichts mehr zu sehen ist, wird es meiner Einschätzung nach aber noch etwa fünf Jahre dauern.

An welchen Dingen mangelt es zurzeit am meisten?

Natividad Für den Wiederaufbau werden wir voraussichtlich etwa acht Milliarden Euro brauchen. Geldspenden sind also auch weiterhin nötig.

Wie gehen die Menschen mit dem großen Leid um?

natividad Wir sind stark. Und der Taifun macht uns zu einem noch stärkeren Volk. Die tiefe Religiosität der Menschen hilft ihnen, nach vorne zu schauen.

Was tut die philippinische Regierung, um eine solche Katastrophe in Zukunft zu vermeiden?

Natividad Wir sind weltweit eine der meist bedrohten Regionen für Wirbelstürme. Daran können wir nichts ändern. Der bisherige nationale Katastrophenplan konzentrierte sich allerdings zu sehr auf die lokalen Provinzregierungen. Das soll sich ändern. Wir müssen davon ausgehen, dass ein Taifun dieser Stärke der neue Normalfall sein könnte.

LAURA SCHAMEITAT FÜHRTE DAS GESPRÄCH.

(RP)
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