Der Wahlkampf wird konfrontativ

Die Union ist mit ihrer Strategie, ihr Wahlprogramm erst deutlich nach allen anderen Parteien vorzustellen, ein hohes Risiko eingegangen. Seit Wochen nimmt die SPD den Koalitionspartner kräftig unter Beschuss, dieser müsse Inhalte liefern.

Am Wochenende gipfelte dies in dem völlig absurden Vorwurf vom Anschlag auf die Demokratie, den SPD-Kanzlerkandidat Schulz gegen Merkel richtete.

Nun ist die Union doch in der Vorhand. Die überzogene Rhetorik von Schulz erweist sich als Bumerang für die SPD, während die Union sich reichlich Zeit nimmt, auf Grundlage des SPD-Wahlprogramms ihre eigenen Pläne nachzujustieren. Bei den Steuern ist die Union jedenfalls noch einmal ehrgeiziger geworden. Die Rente bleibt eine offene Flanke.

Angesichts der Inhalte, die bei der SPD vorliegen und sich bei der Union abzeichnen, steuern wir auf einen konfrontativen Wahlkampf zu. Die Sozialdemokraten bedienen die unteren und mittleren Einkommen, die Union die mittleren und oberen. Das heißt, die inhaltliche Auseinandersetzung wird in den nächsten drei Monaten heiß laufen. Um sich abzusetzen, muss keiner dem anderen die Demokratiefähigkeit absprechen.

(qua)
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