Deutsche setzen Zeichen

Rom hat entschieden. So hieß es einmal. Doch die Welt - auch die der Kirche und ihrer Lehre - ist komplizierter und vielgestaltiger geworden. Jetzt lässt Rom diskutieren und entscheidet später, wenn überhaupt.

Deutsche setzen Zeichen
Foto: Ronny Hendrichs

Fast so, als sei die katholische Kirche eine Demokratie. Die Weltbischofssynode über Ehe, Familie und Sexualität hat ein 50-seitiges Abschlussdokument mit konsensfähigen Empfehlungen geboren; Neues steht nicht darin. Viel Lärm um wenig? Möglicherweise. Vielleicht aber waren auch unsere Erwartungen zu groß, die hierzulande im schreienden Gegensatz zur scheinbaren Irrelevanz einer Kirche der leeren Gotteshäuser und fehlenden Priester steht. Katholische Aussagen zu Homosexualität, Sünde und Sakramentenzugang klingen für die meisten Menschen wie Zitate aus dem 19. Jahrhundert. Doch die Kirche bleibt für die Werte-Leitplanken unseres Lebens unverzichtbar. Und die deutschen Bischöfe haben mit ihrer Entschuldigung gegenüber Homosexuellen ein Zeichen gesetzt. Das ist eine Hoffnung, immerhin, und eine Wegzehrung auf den langen Pfaden ins 21. Jahrhundert.

(los)
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