Streit um Fernsehinterview Deutsche Welle verklagt türkisches Ministerium

Düsseldorf · Der türkische Sportminister und die Deutsche Welle streiten über die Beschlagnahmung eines Interviews. Nun leitet der staatliche Auslandssender juristische Schritte ein - er will das Videomaterial zurückhaben.

Deutsche Welle verklagt das türkische Ministerium wegen Videomaterial
Foto: dpa, obe cul vfd soe

Die Deutsche Welle (DW) hat nach eigenen Angaben beim Zivilgericht in Ankara Klage auf Herausgabe des Filmmaterials eingereicht. Zwei Fristen habe das türkische Ministerium verstreichen lassen, sodass man sich zu der Klage entschlossen habe. "Wir fordern die türkische Seite nun auf dem Rechtsweg zur unverzüglichen Herausgabe unseres Videomaterials auf", sagte DW-Intendant Peter Limbourg. Der Vorfall habe mit Rechtsstaatlichkeit und Demokratie "nichts mehr zu tun". Der Rundfunkrat der DW unterstütze den Schritt ausdrücklich.

Die Deutsche Welle hatte Anfang September mitgeteilt, dass der türkische Minister für Jugend und Sport, Akif Cagatay Kilic, die Aufzeichnung eines Interviews mit ihm hatte konfiszieren lassen. Das Interview war für die Sendung "Conflict Zone" mit Michel Friedman gewesen. Der hatte das Gespräch mit Kilic auch geführt.

Nach Angaben des Senders wurde das Material dann aber unmittelbar danach von Kilic Ministerium konfisziert. Der Sportminister wollte das Einziehen des Materials nicht als Beschlagnahmung verstanden wissen.

(crwo)
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