Forsa-Umfrage 13 Prozent - Piraten erstmals vor Grünen

Berlin · Erstmals liegen die Piraten in einer Umfrage vor den Grünen. Laut Forsa-Umfrage erreicht die Partei 13 Prozent und belegt damit Platz drei hinter CDU/CSU und SPD. Die Grünen kommen auf elf Prozent. Die FDP landet bei fünf Prozent.

Piraten stellen sich für NRW-Wahl auf
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Die Piratenpartei schob sich laut Forsa in der Wählergunst vor die Grünen auf den dritten Platz - sie käme der Umfrage zufolge auf 13 Prozent. Schwarz-Gelb läge den Zahlen zufolge mit insgesamt 41 Prozent wieder vor SPD und Grünen.

Die FDP liegt einer Forsa-Umfrage zufolge erstmals wieder bei fünf Prozent und würde damit derzeit vermutlich in den Bundestag einziehen. Dies berichtete der Sender RTL am Dienstag auf seiner Homepage.

Schwarz-Gelb ohne Mehrheit

CDU und CSU kommen laut der Umfrage auf zusammen 36 Prozent. Eine eigene Mehrheit hätte Schwarz-Gelb damit weiterhin nicht. Für die SPD würden sich laut Forsa 24, für die Grünen elf und für die Linke acht Prozent entscheiden.

Andere Umfrage-Institute hatten die FDP zuletzt bei unter fünf Prozent gesehen, zuletzt Emnid im Auftrag der "Bild am Sonntag" (vier Prozent) und der ARD-Deutschlandtrend (drei Prozent).

Bei der letzten Forsa-Umfrage Ende März lagen die Piraten noch bei sieben Prozent, während die Grünen einen komfortablen Vorsprung hatten - sie kamen auf 14 Prozent. Die CDU/CSU erreichte 36 Prozent, die SPD 26 Prozent. Die Linken erzielten neun Prozent.

Mobbing, Rassismus, Sexismus

Die Piraten verstricken sich trotz Umfragehoch und erfolgreicher Saarland-Wahl in einer parteiinternen Debatte über Sexismus, Rassismus und Mobbing. So sollen sich einzelne Parteimitglieder sexistisch und rassistisch gegenüber Frauen und Ausländern geäußert haben.

Die Nachwuchsorganisation Junge Piraten hatte am Wochenende auf ihrer Homepage einen offenen Brief veröffentlicht, der die Herabwürdigung von Frauen und Ausländern in der Partei anprangerte.

Als Beispiel führten sie ein paar besonders rüde Kommentare aus Nutzerforen der Partei auf. "Derartige Aussagen werden oft als Einzelmeinungen abgetan", kritisieren die Nachwuchspiraten.

Parteiinterne Streitereien

Zuvor war ein Streit zwischen dem Bundesvorsitzenden Sebastian Nerz und dem Berliner Landesverband um den vakanten Posten des Bundesvorstandes entbrannt. Nerz will wiedergewählt werden, die Berliner Piraten bieten Gegenkandidaten auf und verbitten sich den Umgangston.

So sollen insbesondere Nerz und der Berliner Piraten-Fraktionschef Andreas Baum in E-Mails, Twitter-Beiträgen und Telefonaten aneinandergeraten worden sein. Nerz kritisierte eine "permanente Feindeshaltung" von Berliner Piraten gegen die Bundesspitze.

Seine Vorwürfe gipfelten in der Feststellung, es gehe "teilweise bis zum gezielten Mobbing gegen Beauftragte und Vorstandsmitglieder der Piratenpartei Deutschland".

(dpa/apd/rp/rpo)
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