Atomtransport in NRW 152 Castoren sollen nach Ahaus rollen

Düsseldorf (RP). In NRW stehen neue Atomtransporte und neue Proteste bevor. Das Forschungszentrum Jülich will 152 Brennelemente aus seinem stillgelegten Forschungsreaktor ins Atom-Zwischenlager Ahaus transportieren lassen. Die Genehmigung für das derzeitige Zwischenlager auf dem Gelände des Forschungszentrums Jülich läuft am 30. Juni 2013 aus.

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"Eine Verlängerung der Genehmigung ist nach Aussage der zuständigen Genehmigungsbehörde, dem Bundesamt für Strahlenschutz, nicht möglich, da die Anforderungen und Sicherungsmaßnahmen nur durch extrem aufwändige Nachrüstmaßnahmen oder einen kompletten Neubau zu erfüllen wären", sagte ein Sprecher des Forschungszentrums unserer Redaktion. Das Bundesamts für Strahlenschutz bestätigte, die Transportgenehmigung werde "derzeit geprüft".

Hans Christian Markert, atompolitischer Sprecher der Grünen, erklärte, das Risiko von Unfällen bei den Transporten sei "nicht verantwortbar". Die Entfernung beträgt 182 Kilometer. Die Behälter müssten in mindestens 80 Fuhren über die Straße nach Ahaus gebracht werden. Politiker von Linken und Grünen haben für den 30. Januar zu einer Demonstration gegen die Transporte in Jülich aufgerufen. Das Zwischenlager in Ahaus ist bis zum Jahr 2036 genehmigt und weist große freie Kapazitäten auf.

Die rot-grüne Minderheitsregierung in NRW hat sich im Koalitionsvertrag gegen die Transporte ausgesprochen. Die Prüfung der Genehmigung erfolge nach "Recht und Gesetz", nicht nach landespolitischen Zielvorstellungen, hieß es dazu beim Bundesamt für Strahlenschutz.

(RP)
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