Problem für deutsche Justiz 17.000 Flüchtlinge klagen auf besseren Status

Berlin · Da sie immer häufiger nur eine einen niedrigeren Schutzstatus zugebilligt bekommen, der einen Nachzug der Familie erst nach zwei Jahren erlaubt, reichen immer mehr Syrer Klage bei den Verwaltungsgerichten eingereicht.

 Weil sie ihre Familien erst Jahre später nachholen können, ziehen viele Syrer in Deutschland vor Gericht.

Weil sie ihre Familien erst Jahre später nachholen können, ziehen viele Syrer in Deutschland vor Gericht.

Foto: dpa, ht fdt rho

Wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, haben in den ersten acht Monaten dieses Jahres schon 17.000 Flüchtlinge geklagt. Die Zeitung beruft sich dabei auf die Antwort der Bundesregierung auf die Anfrage einer Linken-Abgeordneten. Allein im August seien es 6000 gewesen, 15.000 der Gesamtklagen sei von Syrern eingereicht worden.

Fast immer hätten die Richter den Status der Flüchtlinge, die nur subsidiären Schutz zugesichert bekommen hatten, auf einen höherwertigen Schutz aufgestuft: 90 Prozent der Klagen seien erfolgreich gewesen. Seit Herbst hatten Syrer pauschal den Schutz nach der Genfer Flüchtlingskonvention (GFK) bekommen, seit März 2016 aber immer seltener. 60 Prozent der Angehörten erhielten demnach nur noch den subsidiären Schutz, mit dem sie erst nach zwei Jahren beantragen dürfen, dass ihre Familie nachzieht.

Wie die Rheinische Post berichtete, lagen dem Verwaltungsgericht Düsseldorf Ende September 9745 Asylklagen vor — 4000 mehr als zum Stichtag des Vorjahres.

(bur)
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