Neuer Rekord 1907 Minderjährige sind bei der Bundeswehr

Berlin · Die Bundeswehr hat 25 Prozent mehr Minderjährige eingestellt und damit einen neuen Rekordwert von 1907 Jugendlichen erreicht. Auch die Zahl der weiblichen minderjährigen Bewerber ist so hoch wie nie zuvor.

 Bundeswehrsoldaten bei einer Übung.

Bundeswehrsoldaten bei einer Übung.

Foto: dpa, sts

Auch die Zahl weiblicher Minderjähriger in der Bundeswehr ist so hoch wie nie zuvor: 357 Mädchen, darunter 128 als Soldatinnen auf Zeit, ließen sich an der Waffe schulen. Damit zeigen die neuen Imagekampagnen eine verbesserte Wirkung. Als die Wehrpflicht 2011 auslief, zählte die Bundeswehr 689 Minderjährige, 2012 waren es bereits 1202. Diese Zahl stieg zuletzt auf 1515 und nahm nun erneut um fast 400 zu. Die Bundeswehr hatte zuvor eingeräumt, mehr als eine Million Minderjährige direkt anzuschreiben.

Jugendarbeitsschutzgesetz nicht angewendet

Bei der Personalgewinnung erhielten die Minderjährigen und ihre Eltern umfassende Aufklärung über ihre Möglichkeiten, aus dem Dienst auszuscheiden. Selbst nach Ablauf von sechs Monaten Probezeit könnten Minderjährige die Entlassung beantragen. Zugleich erklärte das Ministerium, dass das Jugendarbeitsschutzgesetz auf minderjährige Soldaten nicht angewandt werde.

"Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat offenbar keine Skrupel, die Nachwuchsgewinnung zeitlich immer weiter vorzuverlegen", kritisiert die Linken-Verteidigungsexpertin Katrin Kunert. Sie forderte die Ministerin auf, "die Rekrutierung von Minderjährigen sofort zu beenden". Die Praxis widerspreche dem Anliegen der UN-Kinderrechtskonvention, wonach unter 18-Jährige offiziell als Kinder gälten, die keine Soldaten sein dürften.

(may-)
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