Mehr Frauen im Generalsrang Von der Leyen fordert Frauenquote bei der Bundeswehr

Berlin · Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen will die Zahl der Frauen in Führungspositionen bei der Bundeswehr durch eine Quote erhöhen. Diese soll aber nur für den Sanitätsdienst gelten.

Dezember 2013: Von der Leyen in Afghanistan
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Dort liegt der Frauenanteil derzeit bei rund 40 Prozent, aber nur eine von fast 20 Generälen ist eine Frau. "Das ist ein lausiger Anteil, deshalb müssen wir hier auch über Quoten mit klaren Zeitleisten nachdenken", sagte von der Leyen dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Seit 2001 stehen Frauen alle militärischen Laufbahnen bei der Bundeswehr offen. In den Sanitätsdienst werden dagegen schon seit 1975 Frauen aufgenommen. 1994 schaffte es erstmals eine von ihnen bis zum General. Heute ist Generalstabsarzt Erika Franke die einzige Frau im Generalsrang.

Insgesamt sind derzeit 19 000 von 181 000 Bundeswehrsoldaten Frauen, also etwa 10,5 Prozent. Erklärtes Ziel sind 15 Prozent. Insgesamt gibt es rund 200 Generale beim Bund. Von der Leyen ist die erste Oberbefehlshaberin der Bundeswehr. Bereits zu Beginn ihrer Amtszeit vor einem Jahr hatte sie sich zum Ziel gesetzt, den Anteil der Frauen bei der Truppe zu erhöhen. An der Spitze ihres Hauses hat sie das bereits in die Tat umgesetzt. Mit der früheren Unternehmensberaterin Katrin Suder hat sie eine weitere Frau für eine Schlüsselposition engagiert: Die 43-Jährige soll als Staatssekretärin den Rüstungssektor reformieren.

Von der Leyen sagte dem "Spiegel", es habe anfangs massive Vorbehalte gegen Suder gegeben. "Ich mag gar nicht daran zurückdenken, wie schwer es war, sie durchzusetzen." Dabei sei es nicht um Qualifikationen gegangen. "Eigentlich ging es nur darum, ob das wohl gut gehen kann mit zwei Frauen an der Spitze."

Auch bei der Integration von Frauen in die Truppe gibt es massive Probleme. Nach einer vor einem Jahr veröffentlichten Umfrage des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr wachsen unter den Soldaten die Vorbehalte gegen ihre Kameradinnen. 56,6 Prozent meinten, Frauen veränderten die Bundeswehr zum Schlechteren. 15,6 Prozent sagten sogar, die Bundeswehr könne wegen der Frauen ihren militärischen Auftrag nicht mehr erfüllen.

(dpa)
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