Regierung investiert Millionen 550.000 Integrationskurse für Flüchtlinge im Jahr 2016
Berlin · Die Bundesregierung rechnet damit, dass im laufenden Jahr 550.000 Flüchtlinge einen Integrationskurs neu belegen können. Dies geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf Anfrage der Grünen-Fraktion hervor. Die Haushaltsmittel für allgemeine Sprachförderung seien für 2016 im Vergleich zu 2015 um 290 Millionen Euro auf 559 Millionen Euro aufgestockt worden.
Aus Sicht der Grünen geht es bei der Platzvergabe von Integrationskursen allerdings ungerecht zu. "Die willkürliche Unterscheidung zwischen Menschen mit sogenannter guter und schlechter Bleibeperspektive im Asylverfahren führt dazu, dass zum Beispiel Afghanen per Definition von früher Integration ausgeschlossen werden, obwohl 78 Prozent von ihnen in Deutschland bleiben", sagte Beate Walter-Rosenheimer, ausbildungspolitische Sprecherin der Grünen.
Wie viele junge Flüchtlinge künftig einen Ausbildungsplatz in Deutschland anstreben, konnte die Bundesregierung nicht beantworten. Aufgrund der individuell unterschiedlichen Bildungsverläufe der Betroffenen und der Unsicherheit über weitere Flüchtlingszuwanderung lägen keine Zahlen "zum erwarteten Übergang von geflüchteten jungen Menschen in das Ausbildungssystem für die Jahre 2016 bis 2018 vor". Grünen-Politikerin Walter-Rosenheimer kritisiert, die Bundesregierung wisse nicht, "woher die Flüchtlinge kommen, was sie können oder in welchen Programmen sie lernen."
Eine ernüchternde Bilanz zeigt sich auch bei der von der Bundesregierung gemeinsam mit Arbeitgebern und Gewerkschaften ins Leben gerufenen Aus- und Weiterbildungsallianz, die insbesondere schwer vermittelbaren Jugendlichen helfen soll. 2015 meldete die Wirtschaft nach Angaben der Bundesregierung nur 7300 von 20.000 zusätzlich versprochenen betrieblichen Ausbildungsplätzen bei der Bundesagentur.
