"Heute sind wir tolerant..." AfD-Vize Gauland attackiert Merkel mit NPD-Slogan

Berlin · AfD-Vize Alexander Gauland hat mit einem Slogan der NPD die Flüchtlingspolitik von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) kritisiert. Der Spruch stammt ursprünglich von einer Neonazi-CD mit dem Titel "Adolf Hitler lebt".

 AfD-Vize Alexander Gauland sieht sich neuen Vorwürfen ausgesetzt.

AfD-Vize Alexander Gauland sieht sich neuen Vorwürfen ausgesetzt.

Foto: dpa

Gauland berief sich bei einer Rede im brandenburgischen Elsterwerda mehrmals zustimmend auf den Satz: "Heute sind wir tolerant und morgen fremd im eigenen Land." In einem Video der Rede vom Donnerstag, das auf Youtube veröffentlicht wurde, ist zu sehen, wie Gauland den Slogan von einem Schild abliest, das ein Zuhörer hochhält.

"Gigi & Die Braunen Stadtmusikanten"

Diese Parole ist laut bayerischem Verfassungsschutz gleichlautend in der Vergangenheit von der rechtsradikalen NPD benutzt worden und gehört zu "typischen Redemustern der rechtsextremistischen Szene". Ursprünglich stammt der Satz aus einem Lied Neonazi-Band "Gigi & Die Braunen Stadtmusikanten". Das Lied erschien 2010 auf der CD "Adolf Hitler lebt".

Über Gaulands Äußerungen berichtete zuerst die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung".

Gauland bezeichnete Merkel als "Kanzlerin-Diktarorin". Er warf den Parteien im Bundestag vor, sie verträten "eine Politik der menschlichen Überflutung". Es handele sich um den "Versuch, das deutsche Volk allmählich zu ersetzen durch eine aus allen Teilen dieser Erde herbeigekommene Bevölkerung".

Gauland ging auch erneut auf seine umstrittene Äußerung zum Fußball-Nationalspieler Jérôme Boateng ein. Er habe "etwas Richtiges gesagt, aber ein falsches Beispiel gewählt", sagte der AfD-Vize. Vor einer Woche hatte er einen Sturm der Entrüstung ausgelöst, als er sagte: "Die Leute finden ihn als Fußballspieler gut. Aber sie wollen einen Boateng nicht als Nachbarn haben."

(dpa)
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