Bundespräsident soll nicht neutral sein AfD-Chef Bernd Lucke empört sich über Gauck

Berlin · Die AfD hat den Einzug in den Bundestag nur knapp verpasst: Nun hat sich auch Bundespräsident Joachim Gauck den Unmut der eurokritischen Partei Alternative für Deutschland (AfD) zugezogen.

 AfD-Chef Bernd Lucke ist über die Aussage des Bundespräsidenten über seine Partei entsetzt.

AfD-Chef Bernd Lucke ist über die Aussage des Bundespräsidenten über seine Partei entsetzt.

Foto: Jens Meyer

Gauck habe die AfD als "populistische Partei" bezeichnet, über deren verpassten Einzug ins Parlament er "sehr dankbar" sei, berichtete der Kölner "Express". AfD-Chef Bernd Lucke sagte der Zeitung: "Ich halte das für eine Entgleisung und einen Verstoß gegen die Neutralitätspflichten des Bundespräsidenten." Es sei nicht hinnehmbar, dass Gauck öffentlich äußere, wen er im Parlament sehen wolle und wen nicht.

Bei einer Diskussionsveranstaltung mit dem polnischen Staatspräsidenten Bronislaw Komorowski an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) hatte Gauck am vergangenen Freitag nach Angaben des "Express" gesagt, viele Länder hätten populistische Parteien im Parlament. "Wir nicht! Darüber bin ich sehr dankbar".
Jetzt aber sei der Einzug der AfD in das Europaparlament möglich.

Juristische Schritte gegen Gauck ließ Lucke offen. Er wolle zunächst abwarten, "ob der Herr Bundespräsident das Gespräch mit mir sucht", sagte der Hamburger Wirtschaftsprofessor.

(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort