Russischer Antisemit Frauke Petry trifft Wladimir Schirinowski in Moskau

Moskau/Berlin · AfD-Chefin Frauke Petry hat in Moskau den Vorsitzenden des russischen Parlaments, Wjatscheslaw Wolodin, und den für seine radikalen Ansichten bekannten Rechtspopulisten Wladimir Schirinowski getroffen. Vize Alexander Gauland reagiert überrascht.

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Foto: dpa/Kay Nietfeld

"Eine Delegation der AfD hat auf Einladung der Bezirksregierung Moskau Gespräche zur Kooperation mit den Landtagen der Bundesländer geführt", teilte Petry am Montag mit. Während dieses Aufenthaltes habe es auch Gespräche mit dem Duma-Vorsitzenden Wolodin, seinem Stellvertreter Pjotr Tolstoi und weiteren Duma-Abgeordneten gegeben.

Wolodin gilt als langjähriger Vertrauter des russischen Staatschefs Putin. Wolodin übernahm den Posten als Duma-Präsident, nachdem er im vergangenen September der Regierungspartei Einiges Russland zu einem hohen Sieg bei der Parlamentswahl verholfen hatte.

Wolodin beteiligte sich maßgeblich an Putins Wahlkampf für die dritte Amtszeit als Präsident und gilt als Drahtzieher der anti-westlichen Wendung in der russischen Politik der vergangenen Jahre. Er wurde 2014 noch als stellvertretender Leiter des russischen Präsidialamtes von EU-Strafmaßnahmen wie Konten- und Visasperren belegt, die von der Europäischen Union im Zuge der Ukraine-Krise verhängt wurden.

Schirinowski - das rechte Enfant terrible in der Duma

 Wladimir Schirinowski (Archivaufnahme).

Wladimir Schirinowski (Archivaufnahme).

Foto: dpa, Yuri Kochetkov

Nach Angaben der Staatsduma nahm an den Gesprächen auch der Vorsitzende der Liberal-Demokratischen Partei Russlands, Wladimir Schirinowski, teil. Schirinowski und seine LDPR gelten als im rechtsextremistischen Spektrum angesiedelte russisch-nationalistische Partei. Schirinowskis Politik gilt als antisemitisch und rechtsextrem.

Petry wurde nach Angaben aus Parteikreisen von AfD-Bundesvorstandsmitglied Julian Flak begleitet. AfD-Vize Alexander Gauland zeigte sich überrascht von dem Besuch der Parteichefin in Russland. Er sagte: "Ich höre davon heute zum ersten Mal." In der AfD hatte es zuletzt Diskussionen darüber gegeben, ob Treffen von Mitgliedern des Bundesvorstandes mit ausländischen Politikern vorab parteiintern angekündigt werden müssen oder nicht.

(felt/dpa)
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