Geplatzte Sondierungsgespräche AfD feiert sich nach Jamaika-Aus

Berlin · Die AfD feiert das Scheitern der Sondierungsgespräche zwischen Union, FDP und Grünen als Erfolg für sich. Fraktionschefin Alice Weidel erklärte vor der Fraktionssitzung: "Die AfD wirkt. Wir haben Schwarz-Grün verhindert."

 Alice Weidel sieht sich durch das Scheitern der Jamaika-Gespräche bestätigt.

Alice Weidel sieht sich durch das Scheitern der Jamaika-Gespräche bestätigt.

Foto: dpa, jol wok

Die Partei, die mit 12,6 Prozent in den Bundestag kam, würde Neuwahlen begrüßen und sich darauf vorbereiten. Weidel erklärte am Montag in Berlin, sie glaube, dass die AfD bei einer erneuten Wahl noch bessere Chancen hätte.

Zuvor hatte Co-Fraktionschef Alexander Gauland erklärt: "Frau Merkel ist gescheitert. Es wird Zeit, dass sie als Bundeskanzlerin geht." Es sei gut, dass es "nicht zu Jamaika kommt". Es wäre eine Koalition des "Weiter so" geworden. Gauland betonte, er sei insbesondere froh, dass die Grünen nicht in Regierungsverantwortung kommen.

Gleichzeitig ließ Gauland erkennen, dass er eine Zusammenarbeit mit der Union künftig nicht für ausgeschlossen hält. "Es gibt eine bürgerliche Mehrheit. Dazu müsste sich die CDU aber sehr ändern."

Gefragt, ob er die FDP, die zuletzt zu Europa- und Flüchtlingsfragen einen härteren Kurs eingeschlagen hatte, als Konkurrenz betrachte, sagte Gauland: "Nein. Das Original sind wir." Mehrere AfD-Abgeordnete bezeichneten das Scheitern der Jamaika-Gespräche als Erfolg ihrer Partei an. Weidel sagte der CSU voraus, dass ihr ihre Kompromissbereitschaft gegenüber Grünen bei den Landtagswahlen im nächsten Jahr in Bayern auf die Füße fallen werde.

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