AfD-Führungsstreit Parteichefin Petry im Machtkampf mit Bernd Lucke

Berlin · Im Führungsstreit bei der AfD sucht die Ko-Vorsitzende Frauke Petry die offene Konfrontation mit Bernd Lucke, ihrem Mit-Parteichef. Es falle ihr schwer, "Luckes Willen zur Integration zu erkennen", sagte Petry der "Bild"-Zeitung vom Donnerstag.

AfD-Führungsstreit: Parteichefin attackiert Bernd Lucke
Foto: afp, OA/agz

Dabei habe Lucke auf dem Parteitag in Bremen den Mitgliedern versprochen, die AfD nach den langen Flügelstreitigkeiten zu einen. "Ich fordere ihn dazu auf, sich an dieses Versprechen zu halten und den Kompromiss mit Leben zu füllen", sagte Petry gegenüber der "Bild"-Zeitung.

Die Politikerin forderte von Lucke ein klares Signal an ihre Adresse: "Ich erwarte von Bernd Lucke jetzt ein klares Bekenntnis zu meiner Person." Petry bekräftigte: "Ohne eine starke Ko-Vorsitzende geht es nicht."

Derzeit bilden Petry und Lucke gemeinsam mit Konrad Adam die Dreierspitze der AfD. Auf einem Parteitag im Juni sollen zunächst zwei Parteichefs bestimmt werden, ab Jahresende soll dann nur noch ein Vorsitzender die Partei führen - diesen Posten strebt Lucke an. Petry sagte dazu: "Wenn Bernd Lucke das Gebot zur Zusammenarbeit ernst nimmt, ist seine Wiederwahl mit Sicherheit nicht gefährdet."

Der gemeinsamen Zusammenarbeit im Vorstand stellte Petry ein schlechtes Zeugnis aus. Hier gebe es "noch großes Verbesserungspotenzial und Luft nach oben", sagte sie. Lucke müsse nun demonstrieren, dass er zur Teamarbeit bereit sei.

Hinter dem Personalstreit bei der AfD steht auch eine Auseinandersetzung um den Kurs. Lucke möchte die Partei auf einen wirtschaftsliberalen Kurs führen. Petry steht für eine konservativ-nationalliberale Ausrichtung.

(AFP)
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