Richtungsstreit Henkel macht Petry für AfD-Chaos verantwortlich

Berlin · Die AfD kommt nicht zur Ruhe. Vor der Sondersitzung des Bundesvorstands hat Hans-Olaf Henkel hat NRW-Landeschefin Frauke Petry scharf attackiert. Der wichtige Parteitag im Juni ist in Gefahr.

Zehn Fakten und Hintergründe zur AfD
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Zehn Fakten zur AfD

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Vor der Sondersitzung des AfD-Bundesvorstands hat der Europaabgeordnete Hans-Olaf Henkel den parteiinternen Streit weiter befeuert. Henkel machte im "Handelsblatt" (Dienstagsausgabe) die Co-Chefin der Alternative für Deutschland (AfD), Frauke Petry, und den Landeschef der NRW-AfD, Marcus Pretzell, dafür verantwortlich, dass der für Mitte Juni geplante Bundesparteitag womöglich kurzfristig abgesagt werden muss. "Diese beiden haben die Hauptverantwortung für das Delegierten-Chaos in unserem größten Landesverband", sagte Henkel, der Petrys Gegner, den AfD-Co-Vorsitzenden Bernd Lucke, unterstützt.

Das Bundesschiedsgericht der AfD hatte Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Wahl der Delegierten für den in Kassel anberaumten Parteitag angemeldet. Die Bedenken richten sich unter anderem gegen die Delegiertenaufstellung in Nordrhein-Westfalen, Hessen und im Saarland. Der Bundesvorstand will daher am Dienstag entscheiden, ob der Parteitag wie geplant stattfinden kann.

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"Schön wäre es, wir könnten nun doch einen Mitgliederparteitag einberufen", statt ihn auf aus den Ländern entsandte Delegierte zu beschränken, sagte Henkel dem "Handelsblatt". Schon beim Parteitag in Bremen habe sich gezeigt, dass mehr als 80 Prozent der Mitglieder für das Einsprecher-Modell und damit für Parteigründer Lucke votierten.

Dieser Weg sei aber von Petry, Pretzell, Co-Parteichef Konrad Adam und Parteivize Alexander Gauland "nie akzeptiert und ständig hintertrieben" worden, kritisierte Henkel. "Insofern ist es ganz im Sinne unserer Mitglieder, wenn sie dem Treiben einiger überaus ehrgeiziger Funktionäre durch eine klare Entscheidung ein Ende setzen würden", sagte Henkel. "Dass die überwältigende Mehrheit zur Linie Bernd Luckes steht, würde ein Mitgliederparteitag am besten demonstrieren können", fügte Henkel hinzu.

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Auf dem für 13. und 14. Juni geplanten Parteitag sollte eigentlich ein alleiniger Vorsitzender bestimmt werden. Bislang führt eine Dreierspitze aus Lucke, Petry und Adam die Partei, die allerdings heftig zerstritten sind.

(AFP)
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