Umfrage AfD sackt in der Wählergunst deutlich ab

Hamburg · Nach der Spaltung der AfD-Landtagsfraktion in Baden-Württemberg und dem damit verbundenem Machtkampf in der Führungsspitze ist die Partei in der Wählergunst deutlich abgerutscht.

 Laut Umfrage verliert die AfD an Zustimmung

Laut Umfrage verliert die AfD an Zustimmung

Foto: dpa, jst kno soe lof

In dem am Mittwoch veröffentlichtem Stern-RTL-Wahltrend kommt die AfD auf acht Prozent und damit auf den niedrigsten Wert in diesem Jahr. Die Union legt dagegen im Vergleich zur Vorwoche um einen Punkt auf 36 Prozent zu, die SPD um zwei Punkte auf 23 Prozent.

Die AfD verlor in den vergangenen Tagen kontinuierlich an Zustimmung. Am Montag und Dienstag vergangener Woche wollten die Partei laut Forsa-Chef Manfred Güllner noch neun Prozent wählen, am Mittwoch und Donnerstag nach der Spaltung der Stuttgarter AfD-Fraktion nur noch acht und am Freitag sogar nur noch sieben Prozent. Das Forsa-Institut befragte für den Wahltrend vergangene Woche 2503 Bundesbürger.

Die AfD-Fraktion in Baden-Württemberg war am Streit um die Antisemitismusvorwürfe gegen den Abgeordneten Wolfgang Gedeon zerbrochen. Weil sein Ausschluss gescheitert war, verließen der bisherige Fraktionschef und AfD-Bundesvorsitzende Jörg Meuthen zusammen mit zwölf weiteren Abgeordneten die Fraktion. Gedeon erklärte später selbst seinen Fraktionsaustritt. Die Spaltung offenbarte auch den parteiinternen Machtkampf zwischen Meuthen und der Co-Vorsitzenden Frauke Petry, die sich zum Unmut vieler Parteikollegen in Stuttgart stark eingemischt hatte.

Dass die AfD angesichts der Machtkämpfe eine Zukunft hat, bezweifeln in einer weiteren Forsa-Umfrage 61 Prozent aller Wahlberechtigten - aber nur 14 Prozent der AfD-Anhänger. 29 Prozent aller Befragten glauben hingegen nicht, dass die AfD wie andere Parteien am rechten Rand in der Bedeutungslosigkeit versinkt - darunter 81 Prozent der Sympathisanten der AfD.

Forsa-Chef Güllner sieht einen Zusammenhang zwischen den Einbußen der AfD und den Gewinnen für die Regierungsparteien CDU/CSU und SPD. Immer mehr Wahlberechtigte kehrten der AfD den Rücken und wendeten sich SPD oder Union zu, sagte Güllner. Den Volksparteien trauten sie wieder stärker zu, mit den Problemen in Deutschland und Europa fertig zu werden.

Die Grünen büßten im Wahltrend einen Punkt ein und kommen nun auf zwölf Prozent. Auch die Linkspartei verliert einen Punkt und liegt nun bei neun Prozent. Die FDP verharrt bei sechs Prozent.

(crwo/afp/dpa)
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