Mindestens vier Tote Militärtransporter A400M in Spanien abgestürzt

Sevilla · Ein militärisches Transportflugzeug vom Typ Airbus A400M ist bei Sevilla in Spanien abgestürzt. Bei dem Unglück kamen mindestens vier Menschen ums Leben. Die Maschine befand sich auf einem Testflug, als sie abstürzte.

Airbus A400M – die Absturzstelle bei Sevilla
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Airbus A400M – die Absturzstelle bei Sevilla

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Beim Absturz eines Militärflugzeugs vom Typ Airbus A400M unweit des Flughafens von Sevilla sind am Samstag vier Besatzungsmitglieder ums Leben gekommen. Die beiden anderen Crewmitglieder überlebten schwer verletzt, wie der Hersteller Airbus mitteilte. Die Piloten hatten auf dem Testflug der brandneuen Maschine kurz vor dem Unglück Probleme gemeldet.

A400M - der erste Transporter ist gelandet
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Foto: dpa, hoh soe

Für das hochmoderne europäische Transportflugzeug, das erst seit 2013 verkauft wird, ist es der erste Absturz. Wegen Sicherheitsbedenken stellte Großbritannien nach Angaben des Verteidigungsministeriums die Nutzung des A400M fürs erste ein. Der spanische Ministerpräsident Mariano Rajoy sprach von einem Rückschlag für eine in Spanien und Europa wichtige Branche.

Der Flieger wird in Sevilla im Südwesten Spaniens endmontiert. Die Besatzungsmitglieder waren alle Spanier. Rajoy drückte den Angehörigen der Toten sein Beileid aus und betonte: "Ich hoffe, dass maximale Transparenz herrscht, wenn Erklärungen abgegeben werden, was hier passiert ist. Das werde ich von Airbus fordern."

Der Absturzort lag rund eineinhalb Kilometer vom Airport von Sevilla entfernt. Die Flugaufsicht machte über Twitter bekannt, dass die Besatzung kurz vor dem Unglück Probleme gemeldet habe. Was genau schief lief, blieb aber zunächst offen.

Der Flughafen wurde während der Löscharbeiten für eineinhalb Stunden geschlossen, wie die spanische Flughafenbehörde AENA bestätigte. Drei Flüge nach Sevilla wurden nach Málaga und Jerez umgeleitet. Ein Gewerbegebiet in der Nähe des Absturzortes meldete nach dem Unglück einen Stromausfall.

Fotos vom Unglücksort zeigten, wie die Feuerwehr einen Brand an den rauchenden Flugzeug-Trümmern löschte, die sich in ein Feld gebohrt hatten. Auch Fernsehbilder zeigten Rauchwolken.

Airbus erklärte, das betroffene Flugzeug hätte im Juni an die Türkei geliefert werden sollen. Unternehmenssprecher James Darcy sagte, man habe die Produktion des Fliegers zuletzt wie geplant ausgeweitet, von acht im vergangenen Jahr auf geplante 14 in diesem.

Der Airbus A400M ist ein großes, propellergetriebenes Transportflugzeug. Nach diversen Entwicklungsschwierigkeiten wurde das erste Exemplar 2013 bei der französischen Luftwaffe in Dienst gestellt. Acht Länder haben etwa 194 Stück geordert, darunter auch Deutschland. Eines der umgeleiteten Flugzeuge sollte Ersatzteile vom Airbus-Standort Hamburg nach Sevilla bringen.

(dpa/afp/das)
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