AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel sagt Auftritt in ZDF-Sendung kurzfristig ab

Berlin · AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel hat nach ihrem abrupten Abgang aus der ZDF-Wahlsendung "Wie geht's, Deutschland?" einen weiteren TV-Auftritt in dem Sender abgesagt. Andre Poggenburg wird ihren Platz einnehmen.

Alice Weidel (AfD) sagt Auftritt für "Wie geht's, Deutschland?" kurzfristig ab
Foto: dpa, mkx fdt

Wie das ZDF am Donnerstag mitteilte, zog Weidel am Vormittag ohne Angabe von Gründen ihre Teilnahme an der Sendung "illner intensiv" am Abend zurück. Erst am Vortag habe sie ihren Ende Juni vereinbarten Auftritt noch einmal über ihren Pressesprecher bestätigt.

Die Redaktion habe daraufhin den anderen Spitzenkandidaten der AfD, Alexander Gauland, in die Sendung eingeladen, berichtete das ZDF. Gauland habe diese Einladung aber mit dem Verweis auf Termingründe nicht angenommen.

Poggenburg als Ersatz

Statt Weidel tritt ihr Parteikollege André Poggenburg bei "illner intensiv" im ZDF auf. Das Thema der Sendung ist: "Angst vor Armut und Krankheit - wer schützt uns im Alter?" Er diskutiert mit Manuela Schwesig (SPD), Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, und Karl-Josef Laumann (CDU), Sozialminister von Nordrhein-Westfalen. André Poggenburg ist Landesvorsitzender der AfD in Sachsen-Anhalt und Mitglied im Bundesvorstand.

Weidel war in der Sendung mit Moderatorin Marietta Slomka am Dienstag von CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer aufgefordert worden, sich von Gauland und dem Thüringer AfD-Landesvorsitzenden Björn Höcke zu distanzieren. Gauland habe Höcke als Seele der AfD bezeichnet, sagte Scheuer. "Für mich ist er einfach ein Rechtsradikaler." Weidel, die zuvor schon einmal gedroht hatte, die Sendung zu verlassen, packte daraufhin ihre Notizen ein und ging. Sie gab an, die Sendung sei parteiisch und unprofessionell moderiert worden. Das ZDF wies dies zurück.

(felt)
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