Stabilisierung des Rentenniveaus Nahles kündigt Steigerung der Rentenbeiträge an

Berlin · Sozialministerin Andrea Nahles (SPD) hat klargestellt, dass die angestrebte Stabilisierung des sinkenden Rentenniveaus nicht ohne Beitragserhöhung zu haben sein wird.

 Andrea Nahles strebt eine Stabilisierung des sinkenden Rentenniveaus an.

Andrea Nahles strebt eine Stabilisierung des sinkenden Rentenniveaus an.

Foto: dpa, ped fdt kde tba

"Wenn wir uns darauf verständigen, dass das Rentenniveau stabilisiert werden wird, dann müssen wir auch ehrlich sein: Es wird mehr kosten", sagte sie am Dienstagabend in den ARD-"Tagesthemen". "Es wird dann auch ausgewiesen werden von mir, dass eben die Beiträge nicht auf den 22 Prozent stehen bleiben, die wir jetzt im Gesetz festgeschrieben haben."

Nahles will im November ein Rentenkonzept mit einer konkreten Mindesthöhe des Absicherungsniveaus der Rente vorlegen. Ohne Reformen dürfte das Rentenniveau bis 2045 von derzeit 47,8 auf 41,6 Prozent abnehmen. Das Rentenniveau bezeichnet die Rente nach 45 Beitragsjahren im Verhältnis zum Durchschnittslohn.

Ein konstantes Rentenniveau würde Arbeitnehmer nach einer neuen Studie in wenigen Jahren mit zusätzlichen Rentenbeiträgen im dreistelligen Bereich belasten. So würde sich das Nettoeinkommen eines Singles ohne Kinder im Jahr 2025 dann um 138 Euro pro Jahr verringern, wie die Erhebung des arbeitgebernahen Forschungsinstituts IW Köln zeigt, die der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegt.

Eine vierköpfige Familie mit zwei Durchschnittsverdienern hätte sogar 280 Euro weniger im Jahr übrig. Hintergrund ist, dass das Absicherungsniveau der Rente in den kommenden Jahren nach derzeitigem Stand deutlich absinkt. Soll dies verhindert werden, müssten die Beiträge deutlich steigen.

(dpa/jeku)
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