Wahlkampfveranstaltung in Bremen Angriff auf AfD-Parteichef Lucke

Acht Vermummte haben in Bremen die Bühne einer Wahlkampfveranstaltung der eurokritischen Alternative für Deutschland gestürmt und Parteichef Bernd Lucke angegriffen. Der Politiker stürzte zu Boden, blieb aber unverletzt.

Angriffe auf Politiker - ein Überblick
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Nach einer Verfolgungsjagd nahm die Polizei mehrere Personen fest.

Der Vorfall ereignete sich am Samstagnachmittag bei einer Veranstaltung der eurokritischen Partei auf der Waldbühne im Bremer Bürgerpark. Acht vermummte und vermutlich dem linksextremen Lager zuzuordnende Angreifer hätten während einer Rede Luckes die Bühne gestürmt und diesen zu Boden gestoßen, sagte eine Polizeisprecherin der dpa in Hannover. Die Gründe für den Angriff seien noch unklar.

Die Angreifer seien mit Reizgas, Pfefferspray und mindestens einem Messer bewaffnet gewesen. Sie hätten sich vermutlich während der Rede Luckes unbemerkt in einem an die Bühne angrenzenden Waldstück genähert. Die Polizei geht davon aus, dass sich bis zu 20 Angreifer "in den Büschen versteckt" hatten.

Beim Handgemenge auf der Bühne und bei der anschließenden Verfolgungsjagd wurden den Angaben zufolge 15 Personen durch Reizgas, ein AfD-Mitglied zudem durch einen Messerschnitt an der Hand verletzt.

Drei Angreifer wurden bei der Verfolgungsjagd, an der sich neben Polizisten auch Parteifreunde Luckes beteiligten, festgenommen. Erst nach längerer Pause wurde die Veranstaltung unter massivem Polizeischutz fortgesetzt.

Lucke, der seine Rede nach dem Angriff fortsetzte, zeigte sich nach Angaben seiner Partei "schockiert und empört": "Es ist eine unerträgliche Störung des demokratischen Wettbewerbs, dass Schlägertruppen wie seinerzeit in der Weimarer Republik friedliche Wahlkampfveranstaltungen der Alternative für Deutschland stören und dabei billigend in Kauf nehmen, Menschen zu verletzen."

Die eurokritische Partei hatte sich in den vergangenen Wochen mehrfach über massive Behinderungen im Wahlkampf beklagt. Im gesamten Bundesgebiet würden immer wieder Wahlplakate zerstört und es komme zu Übergriffen auf Wahlkampfhelfer, hieß es.

(dpa)
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