Frühere Bundesbildungsministerin Schavan jetzt offiziell Botschafterin im Vatikan

Rom/Berlin · Die frühere Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) hat am Montag offiziell ihren Botschafterposten im Vatikan angetreten. In einer Privataudienz habe sie ihr Beglaubigungsschreiben an Papst Franziskus übergeben, teilte die deutsche Botschaft beim Heiligen Stuhl mit.

Chronologie des Plagiatsverfahrens gegen Schavan
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Foto: dpa, Michael Kappeler

Im Anschluss an die Privataudienz habe sie, wie es für katholische Botschafter üblich sei, noch den Petersdom besucht.

Die Begegnung sei in einem Klima großer Herzlichkeit verlaufen und habe länger als die vorgesehenen 15 Minuten gedauert, sagte die 59-Jährige in einem Interview mit Radio Vatikan. Es sei "eine großartige Begegnung" gewesen, die sie niemals vergessen werde.

"Wir haben über die Zukunftschancen der jungen Generation gesprochen, ganz besonders in Europa, aber auch in vielen Teilen der Welt, in denen die junge Generation nicht genügend starke Signale bekommt, dass sie gebraucht wird, dass ihre Kreativität gefragt ist", sagte Schavan.

Die CDU-Politikerin hatte im Februar 2013 wegen Plagiatsvorwürfen ihren Doktortitel abgeben müssen und war dann auch als Ministerin zurückgetreten. Alle Versuche, die Entscheidung der Universität Düsseldorf rückgängig machen zu lassen, scheiterten vor Gericht.

Das ist Annette Schavan
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Schavan war früher Vizepräsidentin des Zentralkomitees der Deutschen Katholiken und gilt immer noch als enge Vertraute von Kanzlerin Angela Merkel (CDU). Auf ihre Ernennung zur Botschafterin im Vatikan hatten sich Union und SPD in ihren Koalitionsverhandlungen im Herbst 2013 verständigt. Dagegen gab es im Auswärtigen Amt Widerstand.

(lnw)
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