Geplanter Anschlag Haftbefehl gegen Terrorverdächtigen in Karlsruhe erlassen

Karlsruhe · Der terrorverdächtige Deutsche, der einen Anschlag auf den Karlsruher Schlossplatz geplant haben soll, sitzt nun in Untersuchungshaft. Er soll Anhänger der IS-Terrormiliz sein.

 Ein Teil einer Fassade eines Hauses in Karlsruhe, fotografiert am 20. Dezember. Die Polizei hat am Mittwoch in Karlsruhe einen Mann festgenommen, der dort einen Anschlag geplant und haben soll.

Ein Teil einer Fassade eines Hauses in Karlsruhe, fotografiert am 20. Dezember. Die Polizei hat am Mittwoch in Karlsruhe einen Mann festgenommen, der dort einen Anschlag geplant und haben soll.

Foto: dpa, gfh

Spezialkräfte der Polizei hatten Dasbar W. am Mittwoch in Karlsruhe festgenommen. Er sei dringend verdächtig, eine schwere staatsgefährdende Straftat vorbereitet zu haben, teilte der Generalbundesanwalt mit. Der Mann soll die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) unterstützen.

Spezialkräfte suchten am Mittwoch auch in der Wohnung des Terrorverdächtigen nach Hinweisen. Nach Angaben des Landeskriminalamts waren 70 Einsatzkräfte beteiligt.

Am Donnerstag wurde der 29-Jährige dann dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt. Dieser erließ Haftbefehl gegen den Terrorverdächtigen. Das teilte die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe mit. Dasbar W. sitzt nun in Untersuchungshaft.

Nach ersten Erkenntnissen der Ermittler habe er erwogen, mit einem Fahrzeug einen Anschlag auf die Stände rund um die Eisfläche auf dem Karlsruher Schlossplatz zu begehen. Ab Ende August 2017 habe er die Örtlichkeiten rund um das Schloss ausgekundschaftet. Seit September habe er sich vergeblich bei verschiedenen Paketdiensten um eine Anstellung als Fahrer beworben.

Zudem wird ihm vorgeworfen, IS-Propaganda-Videos erstellt zu haben und diese auf mehreren Internetplattformen verbreitet zu haben. In einer Chatgruppe hat er nach Angaben des Generalbundesanwalts andere "im Sinne der Ideologie der Terrororganisation" motiviert.

In den Jahren 2015 und 2016 soll der Mann in den Irak gereist sein. Dort habe er sich dem IS angeschlossen und sei an Schusswaffen ausgebildet worden. Er habe für die Miliz in der irakischen Stadt Erbil mögliche Anschlagsziele ausgespäht.

Nach Angaben des SWR prüfen Behörden, ob der geplante Anschlag etwas mit der Sperrung der Eisbahn Anfang Dezember zu tun hat. Damals hatte sich demnach eine Frau bei der Polizei gemeldet und von einer Äußerung erzählt, die sie gehört hatte. Es sei bei der Bemerkung um die künstliche Eisfläche gegangen.

(sbl)
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