Internationale Kampagne Appell für "Zukunft ohne Atomwaffen"

Berlin (RPO). Auf eine weltweite Vernichtung von Atomwaffen drängen Nichtregierungsorganisationen mit einer internationalen Kampagne. Deutsche Vertreter der Aktion forderten am Montag in Berlin im Vorfeld einer UN-Konferenz zur Überprüfung des Atomwaffensperrvertrags Anfang Mai in New York mehr Engagement der Bundesregierung für nukleare Abrüstung.

 Atomwaffengegner protestierten am Montag in Südengland.

Atomwaffengegner protestierten am Montag in Südengland.

Foto: AFP, AFP

Gleichfalls am Montag stellten Initiativen in den USA, Großbritannien und weiteren westlichen Ländern den Appell vor. Nach Angaben der Initiatoren hat UN-Generalsekretär Ban Ki Moon zugesagt, nach Auftakt der Konferenz in New York am 4. Mai Vertreter der Zivilgesellschaft aus aller Welt zu treffen und Unterschriften zum Appell entgegenzunehmen.

Die bislang letzte Konferenz zur Überprüfung des Sperrvertrages im Jahr 2005 war wegen der Haltung der USA ergebnislos verlaufen.

Deutschland sammelt Unterschriften

In Deutschland zählen zu den Initiatoren unter anderem die deutsche Sektion der katholischen Friedensbewegung Pax Christi, die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft und die Gruppe "Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges/Ärzte in sozialer Verantwortung". Sie starteten eine Unterschriftenkampagne.

Die deutsche Seite solle zum Erfolg der Konferenz "erheblich beitragen", forderte Pax-Christi-Generalsekretärin Christine Hoffmann. Sie sprach von einem "zivilgesellschaftlichen Bündnis von einer Breite, wie es Deutschland seit den 1980er Jahren nicht gesehen hat".

Zu den Erstunterzeichnern gehören mehrere Nobelpreisträger, der katholische Bischof Heinz Josef Algermissen, der evangelische Bischof Hans-Jürgen Abromeit, der Friedensbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland, Renke Brahms, und die Vizepräsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Karin Kortmann.

Prominente wie Günter Grass beteiligt

Weiter finden sich mehrere Gewerkschaftschefs, darunter Frank Bsirske von verdi, sowie Kulturschaffende wie Günter Grass, Sebastian Krumbiegel oder Konstantin Wecker.

Reiner Braun, Geschäftsführer der "Juristen und Juristinnen gegen atomare, biologische und chemische Waffen", sagte unter Verweis auf die Prager Rede von US-Präsident Barack Obama, es gebe die historische Chance auf eine globale Einigung zur nuklearen Abrüstung. Allerdings müsse sich auch Obama an Taten messen lassen. "Wer abrüsten will, muss abrüsten", so Braun. Eine Modernisierung von Atomwaffen, wie sie von US-Seite auch praktiziert werde, sei kontraproduktiv.

(KNA/das)
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