Porträt Das ist Armin Laschet
Armin Laschet ist amtierender NRW-Ministerpräsident und Parteivorsitzender der CDU. Geboren wurde der Politiker am 18. Februar 1961 in Aachen.
Der in einem konservativ-katholischen Haushalt aufgewachsene Laschet trat 1979 in die CDU ein.
Nach seinem Abitur 1981 studierte er Rechts- und Staatswissenschaften in München und Bonn. 1987 legte er das erste juristische Staatsexamen ab.
Ende der 80er Jahre arbeitete Laschet als Journalist für bayerische Rundfunk- und Fernsehsender.
Laschet ist verheiratet und hat drei Kinder.
1989 zog er als jüngster Ratsherr für die CDU in den Stadtrat seiner Heimatstadt Aachen ein. Den Platz behielt er bis 2004. 2001 wurde er Kreisvorsitzender der CDU in Aachen.
Von 1994 bis 1998 war er Mitglied des Deutschen Bundestages. In dieser Zeit zählte der Jurist in der Unions-Fraktion zum Kreis der "Jungen Wilden", die im Gegensatz zum damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) erfolglos für eine Reform des Staatsbürgerschaftsrechts eintraten.
Von 1999 bis 2005 war er Europaabgeordneter mit dem Schwerpunkt Sicherheitspolitik. 2008 wurde er in den Bundesvorstand der Christdemokraten gewählt. 2012 wurde er stellvertretender Vorsitzender der Bundes-CDU.
Von 2005 bis 2010 war er im Kabinett von Jürgen Rüttgers NRW-Landesminister für Generationen, Familie, Frauen und Integration.
2012 wurde Laschet Vorsitzender der NRW-CDU und CDU-Bundesvize.
Von 1999 bis 2015 war Laschet Lehrbeauftragter im Studiengang Europastudien an der RWTH Aachen. Er gab seinen Posten auf, da er Klausuren von Studenten verloren hatte.
Am 27. Juni 2017 wurde Armin Laschet zum Ministerpräsidenten von NRW gewählt. Mit ihm als Spitzenkandidaten wurde seine Partei bei der Landtagswahl am 14. Mai 2017 stärkste Kraft. Laschet gewann zudem seinen Wahlkreis in Aachen direkt, wenn auch mit knappem Vorsprung.
Armin Laschet am Abend der Landtagswahl im Mai 2017: Der Jubel ist groß, denn nach einer überraschenden Aufholjagd zog die CDU an der SPD vorbei. Laschet ist neuer Ministerpräsident von NRW.
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Doch damit nicht genug. Im Februar 2020 kündigt Laschet seine Kandidatur für den CDU-Parteivorsitz an. Mit Gesundheitsminister Jens Spahn (rechts, Archivfoto) als seinem Stellvertreter will der Aachener Annegret Kramp-Karrenbauer ablösen. AKK hatte, ebenfalls im Februar, erklärt, auf das Amt zu verzichten.
Laschets Mitbewerber: Norbert Röttgen (links) und Friedrich Merz (rechts).
Beim CDU-Bundesparteitag 2021 hält Laschet eine Rede, die mitunter als seine beste bisher gewertet wird. Im ersten Wahlgang zum Parteivorsitz liegt Laschet mit 380 Stimmen noch auf Platz zwei (hinter Friedrich Merz, 385 Stimmen, aber vor Norbert Röttgen, 224 Stimmen).
In der Stichwahl entfallen dann 521 von 987 Stimmen auf Armin Laschet, der sich damit gegen Friedrich Merz (rechts) durchsetzt.
Damit ist Armin Laschet der neue Vorsitzende der CDU – auch wenn seine digitale Wahl erst durch die noch ausstehende Briefwahl bestätigt werden musste.
Mit dem Parteivorsitz wird Laschet auch als Kanzlerkandidat – als Nachfolger auf Angela Merkel – gehandelt. Sein größter Konkurrent um den Vorsitz ist der CSU-Politiker und bayrische Ministerpräsident Markus Söder (links).
Am 11. April 2021 erklärte er – ebenso wie Markus Söder – seine Bereitschaft, zur Kanzlerkandidatur bei der Bundestagswahl 2021. Am 12. April spricht sich das CDU-Präsidium und -Vorstand für Laschet als Kandidaten aus, trifft aber keine endgültige Wahl.
Am 19. April berief Laschet den Bundesvorstand der CDU ein, um sich dort den Rückhalt für die Kanzlerkandidatur einzuholen. Nach stundenlanger Diskussion mit zahlreichen Wortmeldungen pro Söder, wurde Laschet schließlich mit zwei Dritteln der Stimmen zum Kanzlerkandidaten der CDU nominiert.
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Während des Wahlkampfes passierten dem NRW-Ministerpräsidenten so einige Patzer. Beim Besuch in Erftstadt nach der Flut Mitte Juli, lachte er im Hintergrund, während Bundespräsident Steinmeier eine Rede hielt. Dieses Verhalten nach der Hochwasserkatastrophe fiel negativ auf.
Kritisiert wurde auch seine Aussage kurz nach der Flutkatastrophe im WDR-Fernsehen. Dort gab er der Journalistin Susanne Wieseler ein Interview. Sie fragte den Ministerpräsidenten, ob er nun seine Klimapolitik ändern wolle. Er wich aus, sie beharrte. Am Ende sagte Laschet: „Nur, weil jetzt so ein Tag ist, ändert man nicht die Politik.“
Während Laschet und Baerbock kein Fettnäpfchen ausließen, gewann die SPD in den Umfragen an Zustimmung. Aus der Not heraus stellte Laschet dreieinhalb Wochen vor der Bundestagswahl sein „Zukunftsteam“ vor. Experten sollen sich um den Ausbau von beispielsweise Digitalem und Sicherheit kümmern. Die Aktion kam aber reichlich spät.
Bei der Bundestagswahl am 26. September musste die CDU dann eine harte Niederlage einstecken. Die Union holte nur 24,1 Prozent der Stimmen (-8,1) und liegt damit knapp hinter der SPD als stärkste Kraft (25,7). Laschet bekräftigte einen Tag später, dass sich die CDU erneuern müssen - das könne sie aber auch in der Regierung. Er schließt eine Jamaika-Koalition nicht aus.
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