Asyl in Deutschland Integration muss man einfordern

Meinung | Berlin · Noch nie zuvor haben in Deutschland so viele Ausländer einen Integrationskurs begonnen wie im vergangenen Jahr. Die Behörden fordern die Pflicht zur Integration also zunehmend ein. Und das ist gut so.

 Alltag und Lernen im Integrationskurs für Frauen im Projekt "Arbeit & Leben".

Alltag und Lernen im Integrationskurs für Frauen im Projekt "Arbeit & Leben".

Foto: dpa

Wie integrationswillig sind die Flüchtlinge, die in den vergangenen Monaten nach Deutschland gekommen sind? Wenn man die Teilnahme an den dafür angebotenen Kursen zum Maßstab nimmt, bereiten sich mehr als drei Viertel der Migranten gezielt darauf vor, dauerhaft in Deutschland zu leben. Aber es gibt auch eine Minderheit, die diese Angebote offenbar für überflüssig hält oder sogar für eine Zumutung.

Sicherlich kann man über die Sinnhaftigkeit dessen, was in diesen Integrationskursen vermittelt wird, im Detail streiten. Und natürlich ist der Besuch eines solchen Kurses allein noch längst keine Garantie für eine gelungene Integration. Aber das darf keine Ausrede sein: Es handelt sich um eine Verpflichtung. Punkt.

Die neuesten Zahlen des Bundesamts für Flüchtlinge legen nahe, dass die Ausländerbehörden diese Pflicht zur Integration zunehmend einfordern. Der Anteil der Flüchtlinge, die zur Teilnahme an entsprechenden Kursen verpflichtet wurden, ist um mehr als 60 Prozent angestiegen. Das ist ein gerechtfertigter Zwang.

Denn wer sich nicht einmal bemüht, der verwirkt auch seine Ansprüche gegenüber seinem Gastland. Das sind die Spielregeln. Wenn sie konsequent durchgesetzt werden, ist das in unser aller Interesse.

(bee)
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