Landtagswahl Auch in Sachsen droht Schwarz-Gelb das Aus

Dresden · Gut 3,4 Millionen Bürger sind am Sonntag in Sachsen (ab 8 Uhr) aufgerufen, einen neuen Landtag zu wählen. Der schwarz-gelben Regierung von Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) droht als letztem Bündnis von Christdemokraten und Liberalen in Deutschland das Aus.

So kurios lief der Wahlkampf in Sachsen
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Die CDU dürfte laut Umfragen zwar erneut stärkste Kraft werden, die FDP muss jedoch um den Wiedereinzug in den Landtag bangen. Zweitstärkste Kraft dürfte den Umfragen zufolge die Linke werden, vor der SPD, die sich bereits als möglicher Partner für eine Koalition mit der CDU in Position gebracht hat. Erstmals dürfte die eurokritische Alternative für Deutschland (AfD) in ein Landesparlament einziehen. Bei den Grünen könnte es knapp werden, auch der Wiedereinzug der rechtsextremen NPD in den Landtag gilt als offen.

Am Freitag hatten mehrere Parteien auf Abschlusskundgebungen noch einmal ihre Anhänger mobilisiert oder unentschlossene Wähler zu überzeugen versucht. Laut ZDF-Politikbarometer sind erst 61 Prozent aller Wahlberechtigten sicher, ob und wen sie wählen wollen. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) kam ebenso nach Dresden wie ihr Vorgänger Gerhard Schröder (SPD).

Befürchtet wird eine niedrige Wahlbeteiligung, weil der Sonntag der letzte Ferientag in Sachsen ist. Viele Wahlberechtigte könnten noch auf dem Rückweg aus dem Urlaub sein.

Rund 3,4 Millionen Bürger sind zur Wahl aufgerufen. Um die regulär 120 Mandate im Landtag in Dresden bewerben sich 636 Kandidaten. Durch Überhang- und Ausgleichsmandate zählte der Landtag zuletzt 132 Abgeordnete. Die CDU hatte schon die Wahl 2009 mit 40,2 Prozent gewonnen. Dahinter folgten Linke (20,6 Prozent), SPD (10,4), FDP (10,0), Grüne (6,4) und NPD (5,6). Die bisherige Sitzverteilung im Landtag: CDU (58), Linke (29), SPD (14), FDP (14), Grüne (9), NPD (8). Die Wahlbeteiligung lag damals bei 52,2 Prozent.

In zwei Wochen werden in zwei weiteren ostdeutschen Bundesländern neue Landtage gewählt: In Thüringen, wo unter Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (CDU) eine schwarz-rote Koalition regiert, und in Brandenburg, wo Dietmar Woidke (SPD) an der Spitze einer rot-roten Landesregierung steht.

(dpa)
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