Gesetzentwurf Minister planen Haftstrafen für illegale Raser

Berlin · Gegen Teilnehmer von illegalen Autorennen soll es künftig härtere Haftstrafen geben. Das geht aus einem Gesetzentwurf von Bundesverkehrsminister Dobrindt und Justizminister Maas hervor. Auch Haftstrafen sollen möglich sein.

 Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt im Bundestag (Archiv).

Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt im Bundestag (Archiv).

Foto: dpa, rje fdt sab

Der Gesetzentwurf lag den Zeitungen der Funke Mediengruppe vor. Der Entwurf werde gerade zwischen den Ministerien abgestimmt.

"Ich halte diese Raser-Events für ein Hobby von Verrückten", sagte Maas den Zeitungen. "Das sind keine Bagatellen, das muss härter geahndet werden." Es gebe Gesetzesvorlagen in Nordrhein-Westfalen und auf Bundesebene: "Angesichts der Entwicklung auf unseren Straßen halte ich es für vernünftig, dass wir rasch gesetzlich reagieren." Endgültig müsse natürlich der Bundestag darüber entscheiden. Es müsse alles getan werden, "um die Menschen vor solchen Verrückten zu schützen".

Dabei verwies Maas auch auf illegale Autorennen, bei denen Unbeteiligte ums Leben kamen. Die Auswirkungen seien katastrophal. Mehrere Städte waren betroffen. Etwa vor rund einem Jahr starb ein 69-Jähriger in Berlin, als sein Wagen vom Teilnehmer eines Rennens gerammt wurde. Im April 2015 kam in Köln eine 19-Jahre alte Radfahrerin ums Leben, weil ein Raser die Kontrolle über sein Auto verloren hatte.

In dem Gesetzentwurf heißt es dem Bericht zufolge, die Abschreckungswirkung der bestehenden Sanktionsmöglichkeiten sei nicht mehr groß genug. Als Grund dafür werde auch genannt, dass Autorennen bislang nicht als Straftaten gelten, sondern lediglich als Ordnungswidrigkeiten. In Zukunft sollen Freiheitsstrafen zwischen zwei und zehn Jahren möglich sein. Behörden sollen den Führerschein für bis zu fünf Jahre einziehen können.

(dpa)
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