Umstrittene Fördermethode Barbara Hendricks erteilt Fracking eine Absage

Berlin · Bundesumweltministerin Barbara Hendricks hat der Förderung von Schiefergas aus tiefen Gesteinsschichten in Deutschland eine Absage erteilt. Fracking sei die falsche Antwort auf Energieprobleme. Hendricks will die umstrittene Fördermethode in Deutschland gesetzlich verbieten.

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"Anders als die USA ist unser Land kleinräumig strukturiert und dicht besiedelt. Schon deswegen halte ich eine umweltverträgliche kommerzielle Anwendung der Fracking-Technologie bei uns für Wunschdenken", sagte die SPD-Politikerin Barbara Hendricks der "Passauer Neuen Presse".

"Im Übrigen ist Fracking die falsche Antwort auf die Energiefrage. Eine Neuausrichtung unserer Energiepolitik sollte uns weg von fossilen Brennstoffen führen - unabhängig davon, woher sie kommen. Das ist nicht nur ein Gebot des Klimaschutzes, sondern macht uns auch unabhängiger von Importen."

Hendricks will Fracking gesetzlich verbieten. "Der Koalitionsvertrag ist da sehr klar: Trinkwasser und Gesundheit haben für uns absoluten Vorrang. Den Einsatz umwelttoxischer Substanzen lehnen wir ab. Das werden wir gesetzlich festschreiben."

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Unionsfraktionsvize Michael Fuchs sprach sich hingegen für ein Fracking-Pilotprojekt aus. "Wir müssen endlich darüber nachdenken, Pilotvorhaben voranzubringen", sagte der CDU-Abgeordnete den "Ruhr Nachrichten". Fracking dürfe nicht wie die Kernkraft zur Risikotechnologie abgestempelt werden.

Die Diskussion über Fracking hatte sich zuletzt im Zuge der Debatte um die Abhängigkeit von russischem Erdgas wieder verstärkt.

(dpa)
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