"Nazi-Jägerin" wird ausgezeichnet Bundesverdienstkreuz für Beate Klarsfeld

Köln · Die "Nazi-Jägerin" Beate Klarsfeld (75) und ihr Mann Serge erhalten das Bundesverdienstkreuz. Beide hätten sich um die Aufarbeitung der NS-Verbrechen verdient gemacht, begründete das Bundespräsidialamt laut "Kölner Stadt-Anzeiger" (Mittwoch) die Entscheidung.

 Beate Klarsfeld unterlag Joachim Gauck im März 2012 bei der Wahl des Bundespräsidenten.

Beate Klarsfeld unterlag Joachim Gauck im März 2012 bei der Wahl des Bundespräsidenten.

Foto: afp, JOHN MACDOUGALL

Die Deutsch-Französin Klarsfeld erlangte größere Bekanntheit, nachdem sie am 7. November 1968 beim CDU-Parteitag in Berlin den damaligen Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger ohrfeigte und wegen seiner nationalsozialistischen Vergangenheit die Worte "Nazi, Nazi, Nazi" zurief. Dafür wurde sie im Schnellverfahren zu einem Jahr Haft ohne Bewährung, später dann zu vier Monaten mit Bewährung verurteilt.

Beate Klarsfeld wurde am 13. Februar 1939 in Berlin geboren. Mit ihrem französischen Mann wies sie mit detaillierten Dokumentationen auf zahlreiche unbehelligt lebende Nazi-Täter hin. Als größter Erfolg gilt die Enttarnung des SS-Offiziers Klaus Barbie. Im März 2012 schickte sie die Linke als Kandidatin für die Wahl des Bundespräsidenten ins Rennen. Sie unterlag mit 126 zu 991 Stimmen dem heutigen Staatsoberhaupt Joachim Gauck.

(KNA)
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