"Mann muss regieren wollen" Gysi wünscht sich eine offensivere Linkspartei

Berlin · Linksfraktionschef Gregor Gysi hat seine Partei zu einem offensiveren und selbstbewussteren Agieren aufgefordert. "Es fehlt uns oft noch eine Haltung, den Politikwechsel wirklich zu wollen. Der Anspruch muss sein, regieren zu wollen", sagte er der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland".

 Gregor Gysi ist seine eigene Partei nicht selbstbewusst genug.

Gregor Gysi ist seine eigene Partei nicht selbstbewusst genug.

Foto: dpa

Man müsse sich Ziele stellen, Wege aus der Krise zeigen und Ansprüche anzumelden." Gysi weiter: "Ich glaube, gelegentlich fürchten wir uns zu sehr vor uns selbst".

Der Linkenpolitiker nannte als politisches Ziel, "dass in der Bevölkerung ein Wunsch zum Politikwechsel entsteht, der heute noch gar nicht da ist. Und ich will, dass meine Partei der Motor ist, um eine solche Stimmung zu erzeugen."

Nach Ansicht des Linksfraktionschefs spielen die Alternativen der Linken in der Öffentlichkeit "eine zu geringe Rolle. Die Medien gucken sich lieber den Streit in der Koalition an", nannte Gysi als einen Grund. "Zweitens: Die ärmeren Teile der Bevölkerung glauben nicht mehr an Veränderung. Das heißt, sie glauben auch nicht, dass wir Linken etwas tun können, was ihr Leben real verbessert." Zudem gebe es ein drittes Problem "bei uns selbst. Wir beschäftigen uns zu gerne mit uns selbst, mit unseren Konflikten", so Gysi.

(ots)
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