Empfang im Bundeskanzleramt Ratinger Prinzenpaar trifft Angela Merkel

Berlin · Karnevalsstimmung am Regierungssitz: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat am Montag Prinzenpaare aus ganz Deutschland in Berlin empfangen - darunter auch das Ratinger Prinzenpaar, das aus Kamerun stammt.

Insgesamt waren 15 Paare aus allen Bundesländern außer Hamburg sowie traditionell das Bonner Prinzenpaar zu Gast im Kanzleramt. Die Kanzlerin schaute sich dabei auch Darbietungen der Karnevalisten an. Herzlich begrüßte sie auch Samuel I. und Jacinta I. aus Ratingen.

Für das Prinzenpaar sowie ihre Delegation war der Empfang im Kanzleramt ein echtes Highlight der Session. "Wir sind so glücklich, hier zu sein. Berlin Helau, Bundeskanzlerin Helau", grüßt der Ratinger Karnevalsprinz aus dem Kanzleramt. Die Chance, bei der Kanzlerin in Erinnerung zu bleiben, haben sich die Ratinger natürlich nicht nehmen lassen. "Wir haben mit Angela Merkel Hände geschüttelt und ihr auch unsere Karnevalsorden überreicht", sagt Peter Hense vom Ratinger Karneval.

Fotos vom Ratinger Prinzenpaar bei Bundeskanzlerin Angela Merkel Berlin
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Ratinger Prinzenpaar zu Gast bei Angela Merkel

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Foto: ap, SO

Bei dem Empfang bezeichnete Merkel die Kritik von Karnevalisten an Politikern als erfrischend. Zugleich warnte sie allgemein vor Stimmungsmache mit Falschnachrichten statt Fakten. "Sie nehmen uns Politiker gerne aufs Korn. Das gehört auch zum Berufsrisiko meiner Branche. Ich kann damit sehr gut leben", sagte sie am Montag im Kanzleramt beim Empfang des Bundes Deutscher Karneval.

Die Karnevalisten versetzten Parteien und Fraktionen in Hochstimmung und rissen die Menschen aus ihrem Alltagstrott - "aus einer Welt, die komplizierter ist, als wir uns das wünschen". Merkel sagte: "Man kann auch mal über Dinge lachen, die sonst auch mal zum Weinen sind."

Merkel erteilt dem "Postfaktischen" eine Absage

Generell und ohne auf Debatten wie um die Zahl der Zuschauer bei der Amtseinführung des neuen US-Präsidenten Donald Trump einzugehen, sagte sie: "Es braucht Verstand, um mit Fakten statt mit Fakes zu überzeugen." Und: "Wir alle kennen ja inzwischen das Wort postfaktisch. Gemeint ist damit, dass mehr die Emotion und weniger die Sachlage bestimmt, wie wir über ein Thema denken. Wenn aber die Stimmung mehr zählt als die Tatsache, dann geraten wir zumindest in der Politik in Argumentationsnot."

Aus Trumps Team waren Fotos in Medien als falsch kritisiert worden, die zeigten, dass bei Trumps Amtseinführung am vorigen Freitag deutlich weniger Menschen waren als bei der von Barack Obama 2009. Es gebe "alternative Fakten", hieß es aus dem Trump-Lager.

Merkel sagte, der Auftritt der Prinzenpaare im Kanzleramt sei jedes Jahr ein besonderer Höhepunkt. "Etwas Bunteres und Lustigeres haben wir eigentlich nicht zu Gast im Laufe des Jahres." Das sei eine wunderbare Abwechslung im Regierungsalltag.

(hpaw/dpa/AP)
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