Nachtragsforderungen Berliner Flughafen BER gibt 1,4 Milliarden Euro mehr aus

Berlin · Jetzt steht es fest: Insgesamt sind über eine Milliarde Euro an Nachtragsforderungen für den Bau des Flughafens BER genehmigt und ausgezahlt worden. Ein Flughafensprecher betont, dass die Summen im bisherigen Budget enthalten sei. Trotzdem gibt es deutliche Kritik.

Nachtragsforderungen: Berliner Flughafen BER gibt 1,4 Milliarden Euro mehr aus
Foto: dpa

Beim Bau des Berliner Flughafens BER sind seit Baubeginn Nachtragsforderungen von mehr als 1,4 Milliarden Euro zusammengekommen. Ein Sprecher der Flughafengesellschaft bestätigte am Samstag einen Bericht des Magazins "Spiegel", wonach Nachtragsforderungen in Höhe von 995 Millionen Euro als berechtigt anerkannt worden seien.

"Sie sind bis auf einen kleinen Rest bezahlt", sagte der Sprecher. Weitere Nachträge in Höhe von 452 Millionen Euro würden derzeit noch geprüft. Die Summen seien aber in dem bisherigen Budget enthalten und bedeuteten keine Mehrkosten, betonte der Sprecher. "Das ist ein alter Hut", sagte er. Kritik, dass die Bau- und Planungsaufträge über Jahre fehlerhaft und zu knapp kalkuliert worden seien, wies der Sprecher zurück: "Nachträge sind normales Projektgeschäft, da der Flughafen größer wurde, gibt es auch Nachträge."

Der Grünen-Verkehrsexperte Stephan Kühn hatte laut "Spiegel" kritisiert, dass das Maß der Nachtragsforderungen beim BER höher sei als üblich. "Das wurde offenbar schöngerechnet, um die Kosten auf dem Papier niedrig zu halten." Der Flughafensprecher sagte dazu, die Nachträge seien seit dem Baubeginn im Jahr 2006 angefallen und erstreckten sich über den gesamten Bauzeitraum. Sie seien unter anderem dadurch zustande gekommen, dass die Terminalfläche um 50 Prozent größer gebaut worden sei als bei der ursprünglichen Planung vorgesehen. Auch Vorfelder und Rollwege seien größer geworden als zunächst geplant.

(DEU)
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