Bettina Kudla CDU-Politikerin empört mit Nazi-Wort "Umvolkung"

Leipzig · Die CDU-Bundestagsabgeordnete Bettina Kudla hat mit dem Gebrauch des Nazi-Begriffs "Umvolkung" für Empörung auch in den eigenen Reihen gesorgt.

 Bettina Kudla.

Bettina Kudla.

Foto: dpa, cul wst

Kudla schrieb am Samstag über den Kurznachrichtendienst Twitter mit Blick auf die Flüchtlingskrise: "Die Umvolkung Deutschlands hat längst begonnen". Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) "streitet es ab". CDU/CSU-Parlamentsgeschäftsführer Michael Grosse-Brömer (CDU) kritisierte Kudlas Tweet als "unsäglich". CDU-Generalsekretär Peter Tauber nannte die Äußerung "völlig inakzeptabel".

Grosse-Brömer schrieb ebenfalls auf Twitter, die CDU/CSU-Bundestagsfraktion "distanziert sich eindeutig von Inhalt und Sprache".

Der Begriff "Umvolkung" wurde von den Nationalsozialisten für die angestrebte Germanisierung der besetzten Länder im Osten Europas verwendet.

Die Fraktionschefin der Grünen im Bundestag, Katrin Göring-Eckardt, sprach von Verhetzung und Handlungsbedarf der CDU in Bezug auf Frau Kudla. "Frau #Kudla dreht völlig frei", twitterte sie. In einem Beitrag von @andreasandy3131 hieß es, Kudla sei "eine erbärmliche Schande für den Deutschen Bundestag!". Auch andere Nutzer forderten Konsequenzen.

Die 1962 in München geborene Kudla ging nach der Wende in den Osten Deutschlands. Sie ist seit Oktober 2009 für den Wahlkreis Leipzig I im Bundestag. Bei der nächsten Bundestagswahl will sie erneut antreten. Als einzige Bundestagsabgeordnete hatte Kudla im Juni gegen die Völkermord-Resolution zu den Armeniern gestimmt.

Vor zwei Wochen hatte Kudla mit einer Beleidigung des türkischen Journalisten Can Dündar für Empörung gesorgt. Kudla hatte den früheren Chefredakteur der Oppositionszeitung "Cumhuriyet" ebenfalls auf Twitter als "Cansel Dünnschiss" bezeichnet.

(felt/AFP)
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