Politiker war überraschend gestorben Bewegende Trauerfeier für Günter Rexrodt

Berlin (rpo). Mit einer bewegenden Trauerfeier haben sich am Sonntag Familie und Parteikollegen von dem FDP-Politiker Günter Rexrodt verabschiedet. Rexrodt war in der vergangenen Woche überraschend an Herzversagen gestorben.

Abschied von FDP Politiker Günther Rexrodt
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Abschied von FDP Politiker Günther Rexrodt

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Foto: AP

Der FDP-Politiker wurde am Sonntag im engsten Familienkreis in Berlin-Charlottenburg beigesetzt. Zuvor gedachten seine Familie, Freunde und Weggefährten in einer Trauerfeier in der Gedächtniskirche dem ehemaligen Bundeswirtschaftsminister. Zu den Trauergästen gehörten auch Bundespräsident Horst Köhler, CDU-Chefin Angela Merkel und FDP-Chef Guido Westerwelle. Der 62-Jährige war vor eineinhalb Wochen nach langer Krankheit verstorben. Rexrodt hinterlässt seine Ehefrau Ingrid und den 20-jährigen Sohn Max.

Der Sarg des FDP-Politikers war in der Gedächtniskirche aufgebahrt, umgeben von einem Meer aus Kränzen. Rund 800 Trauergäste waren gekommen, um sich von dem populären Politiker zu verabschieden. Mehrere Kondolenzbücher waren ausgelegt, in die sich die Trauergäste eintragen konnten. Die mehr als einstündige Trauerfeier wurde umrahmt von Orgelmusik. Viele Berliner warteten vor der Kirche, umso von Rexrodt Abschied nehmen zu können.

Worte des Gedenkens sprachen Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement, der FDP-Ehrenvorsitzende Otto Graf Lambsdorff und der ehemalige BDI-Chef Hans-Olaf Henkel. Lambsdorff erinnerte in sehr bewegenden Worten an den Verstorbenen, der ein enger Freund war. Clement verwies auf die große Sympathie, die Rexrodt als Minister genossen habe, auch unter den Ministeriumsmitarbeitern. Nach der Feier wurde Rexrodt im Friedhof in der Heerstraße in Charlottenburg beigesetzt.

Dem FDP-Politiker war Ende Mai in der Berliner Charité ein Mandelkarzinom entfernt worden. Anschließend musste er wegen einer Lungenentzündung fünf Wochen auf der Intensivstation behandelt werden. Im Anschluss begann Rexrodt eine zunächst ambulante Strahlen- und Chemotherapie. Anfang Juli konnte er nach Hause entlassen werden. Bei einer Nachbehandlung in der Charité war Rexrodt auf Grund seines schlechten Allgemeinzustandes dort friedlich entschlafen.

Das Leben des großen Politikers

1980 trat Rexrodt in West-Berlin in die FDP ein. Zwei Jahre später wurde er Senatsdirektor (Staatssekretär) bei CDU-Wirtschaftssenator Elmar Pieroth und 1985 Finanzsenator. 1991 unterlag Rexrodt bei der Bewerbung um den frei gewordenen Posten des Bundeswirtschaftsministers in einer Kampfabstimmung gegen seinen innerparteilichen Gegenspieler Jürgen Möllemann. 1993 trat er jedoch dessen Nachfolge an, nachdem Möllemann über die so genannte "Briefbogenaffäre" gestolpert war. 2002 begann er in seiner Eigenschaft als Bundesschatzmeister mit Untersuchungen gegen Möllemann wegen des Verdachts illegaler Parteispenden.

Rexrodt blieb Wirtschaftsminister in der Regierung von Bundeskanzler Helmut Kohl bis zu deren Abwahl 1998. Zu seinen politischen Schwerpunkten gehörte die Liberalisierung des Ladenschlussgesetzes, die Deregulierung des Energie- und Telekommunikationsmarktes sowie die verstärkte Privatisierung öffentlicher Dienstleistungen.

(afp)
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