Thüringen Bodo Ramelow ist auf dem Weg in die Staatskanzlei

Erfurt · Er ist seinem Ziel wieder ein Stück näher gekommen. Mit der Koalitionsempfehlung der Thüringer SPD-Führung sind die Chancen von Bodo Ramelow deutlich gestiegen, erster Ministerpräsident der Linken zu werden.

 Bodo Ramelow könnte der erste Regierungschef der Linken werden.

Bodo Ramelow könnte der erste Regierungschef der Linken werden.

Foto: dpa, msc vfd fux

Der gebürtige Niedersachse, den nach 24 Jahren Gewerkschafts- sowie Parteipolitik für die Linkspartei in Thüringen niemand mehr als "Wessi" wahrnimmt, hat lange dafür gearbeitet.

Machtbewusst genug ist der 58-Jährige: Unter den Thüringer Landespolitikern ist der scharfzüngige Ramelow einer der wenigen, die polarisieren. Und er weiß auf der politischen Klaviatur zu spielen. Im Wahlkampf marschierte er für Fotografen mit einer kleinen roten Figur des Kapitalismuskritikers Karl Marx am Landtag vorbei.

Von Beruf ist Ramelow Einzelhandelskaufmann. Vor dem Mauerfall war er Gewerkschaftssekretär für Mittelhessen in Marburg. In Thüringen stieg er zum Landeschef der Gewerkschaft Handel, Banken, Versicherungen auf. 1999 ging er für die Linke in den Landtag. Von 2005 bis 2009 saß er im Bundestag. In der Zeit managte er den Zusammenschluss der damaligen Ost-PDS mit der West-WASG zur Linkspartei.

Der verheiratete Vater zweier Kinder hebt auch gerne seinen christlichen Glauben hervor. Wohl wissend, dass das für einen Linken in Ostdeutschland eher untypisch ist - aber vielleicht auch dazu beiträgt, von der SPD akzeptiert zu werden.

(dpa)
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