Berechnung Bundesamt für Migration rechnet mit 500.000 Flüchtlingen in diesem Jahr
Berlin · Die Bundesregierung lehnt es zwar weiterhin strikt ab, eine Obergrenze für die Aufnahme von Flüchtlingen zu benennen. Dennoch kursiert in Berlin eine rechnerische Größe von 500.000 Flüchtlingen, die in diesem Jahr erwartet werden.
Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) nutzt diese Zahl als Rechengrundlage für seine Arbeit. Bamf-Chef Frank-Jürgen Weise habe von Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) die Vorgabe erhalten, seine Behörde auf einen zusätzlichen Flüchtlingszuzug von 500.000 im laufenden Jahr auszurichten, hieß es in Kreisen der Arbeitsverwaltung.
Das Innenministerium wies nun darauf hin, dass es dem Bamf keine Zahlenvorgabe gemacht habe. Ziel der Bundesregierung ist es, die Zahl der Flüchtlinge möglichst zu senken. In der vergangenen Woche hatte Weise öffentlich vorgerechnet, dass seine Nürnberger Behörde in diesem Jahr mehr als eine Million Asylanträge bearbeiten werde: Derzeit liegen noch 370.000 unbearbeitete Anträge beim Bundesamt. Zudem konnten 300.000 bis 400.000 Flüchtlinge, die im vergangenen Jahr gekommen waren, ihren Antrag noch gar nicht stellen.
Sollte es tatsächlich nur bei den von Berlin erwarteten 500.000 zusätzlichen Flüchtlingen bleiben, könnte es in diesem Jahr erstmals gelingen, die Zahl der unbearbeiteten Anträge wieder zu reduzieren. Danach sieht es derzeit aber noch nicht aus.