Plan der Energiekonzerne Bund soll Abriss von Atomkraftwerken allein übernehmen

Hamburg · Die Energiekonzerne Eon, RWE und EnBW planem einen Bericht des "Spiegel" zufolge, das gesamte deutsche Atomgeschäft an den Bund übergeben. Der Staat solle sich dann allein um den Abriss der Atommeiler und die Lagerung des radioaktiven Mülls kümmern.

Die NRW-Atomanlagen
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Foto: dapd

Nach den Plänen der Konzernchefs Johannes Teyssen, Peter Terium und Frank Mastiaux sollten die Atommeiler in eine öffentlich-rechtliche Stiftung gehen, berichtete das Magazin am Sonntag unter Berufung auf Konzern- und Regierungskreise. Die Stiftung solle die Atomkraftwerke bis zum endgültigen Ausstieg aus der Atomenergie im Jahr 2022 betreiben.

Die Stiftung soll dem Bericht zufolge zugleich für den milliardenschweren Abriss der Atomkraftwerke und für die Lagerung der radioaktiven Abfälle verantwortlich sein. Gehören solle diese Bad Bank für Atomkraftwerke dem Bund. Die Stromversorger wollten rund 30 Milliarden Euro an Rücklagen einbringen, die sie für Abriss und Entsorgung bislang bilden mussten. Der Staat solle im Gegenzug die gesamten Risiken übernehmen, die heute noch bei den Stromkonzernen lägen, berichtete das Magazin.

Die Konzernchefs informierten laut "Spiegel" die Bundesregierung schon vor Wochen über Grundzüge ihres Geheimplanes. Sie wollen demnach schon in Kürze in Verhandlungen mit der Regierung eintreten. Dabei solle es auch um anhängige Klagen und Schadensersatzforderungen der Atomindustrie in Höhe von mehr als 15 Milliarden Euro gegen die Bundesregierung gehen. Bei einer Einigung über eine Stiftung wären die Strombosse möglicherweise bereit, die eine oder andere Klage zurückzuziehen oder auf Schadensersatz zu verzichten, berichtete das Magazin.

(AFP)
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