Islam-Debatte Muslime gehören laut Steinmeier in Deutschland dazu

Mainz · Für Horst Seehofer gehört der Islam nicht zu Deutschland. Mit seinen Worten hat der neue Bundesinnenminister die Islam-Debatte wieder entfacht. Kanzlerin Merkel widersprach ihm prompt. Jetzt schaltet sich der Bundespräsident in die Diskussion ein.

 Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Schloss Bellevue in Berlin (Archivbild vom 14.03.2018).

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Schloss Bellevue in Berlin (Archivbild vom 14.03.2018).

Foto: afp

Frank-Walter Steinmeier betonte, dass er Muslime als Teil der Gesellschaft in Deutschland sieht. Unter Bezug auf das Zitat seines Vorvorgängers Christian Wulff ("Der Islam gehört inzwischen auch zu Deutschland") sagte der Bundespräsident den Zeitungen des Medienunternehmens VRM: "Und von dieser Botschaft dürfen wir uns nicht verabschieden."

Wulff habe nicht als Historiker oder Religionswissenschaftler gesprochen. "Seine Botschaft war: "Muslime in Deutschland gehören dazu"." Er rate dazu, nicht über Schlagzeilen und Überschriften zu streiten, sondern über Instrumente für eine gelingende Integration zu diskutieren, sagte Steinmeier.

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hatte jüngst der "Bild"-Zeitung gesagt: "Der Islam gehört nicht zu Deutschland. Deutschland ist durch das Christentum geprägt." Der CSU-Politiker sagte aber auch: "Die bei uns lebenden Muslime gehören aber selbstverständlich zu Deutschland." Seehofer kündigte zugleich an, er wolle den Dialog mit muslimischen Verbänden suchen und wo nötig ausbauen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte sich in der Frage von Seehofer distanziert.

(oko)
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