Ehemaliger Bundespräsident Horst Köhler attackiert deutsche Medien

Der ehemalige Bundespräsident Horst Köhler hat die deutsche Medienlandschaft angegriffen. Ohne auf den Fall seines Nachfolgers Christian Wulff konkret einzugehen, kritisierte Köhler bei einer Rede im Rahmen des "Wittenberger Gesprächs" den Hang einiger Medien zum leichtfertigen Verdacht.

"Null-Bock-Horst" - Viel Kritik an Köhler
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Foto: ddp

"Wir haben heute in den Medien eine Sparte, die vom leichtfertigen Verdacht und von der entehrenden Unterstellung lebt", sagte er in seinem Vortrag.

"Früher hatten die Medien vor allem Spezialisten für das genaue Verständnis, für das Lesen und Verstehen auch zwischen den Zeilen. Heute haben sie immer mehr Spezialisten für das bewusste Missverstehen und die ehrenrührige Schnödigkeit", legte Köhler nach.

Es gebe Länder, in denen man aus den Medien wenig oder nichts über den Zustand der Gesellschaft erfahre, weil sie nur Unterhaltung, Propaganda oder Werbung böten.

"In unserer Gesellschaft ist das so nicht der Fall, aber die Medien hierzulande kennen durchaus die Versuchung und auch den Druck, sich auf Unterhaltung, Werbung und Propaganda zu beschränken", so das ehemalige Staatsoberhaupt.

Horst Köhler war am 31. Mai 2010 vom Amt des Bundespräsidenten zurück getreten. Zuvor war nach umstrittenen Äußerungen zur Bundeswehr öffentlich stark kritisiert worden.

(csi)
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