Zuschuss von 2100 Euro pro Monat Wulff-Sprecher Glaeseker erhielt Zulage

Berlin · Der frühere Sprecher von Bundespräsident Christian Wulff hat einem Bericht zufolge für seinen Wechsel von Niedersachsen nach Berlin einen Aufschlag auf seine Bezüge erhalten. Dafür gab es nach Darstellung des zuständigen Innenministeriums aber eine "plausible" Begründung.

Olaf Glaeseker - enger Vertrauter im Wulff-Kosmos
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Wulffs Mitarbeiter Olaf Glaeseker habe eine "außertarifliche Gewinnungszulage" von 2100 Euro im Monat erhalten, geht aus einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Frage des SPD-Abgeordneten Christian Lange hervor, aus der die "Welt" zitierte.

Damit sei Glaesekers Wechsel von Hannover nach Berlin, wohin er Wulff 2010 nach dessen Wahl zum Bundespräsidenten gefolgt war, vergütet worden. "Der Gewinnungszulage lag ein besonderes Gewinnungsinteresse der Anstellungsbehörde zugrunde, das von dieser plausibel begründet wurde", zitierte die "Welt" aus der Antwort von Innenstaatssekretär Christoph Bergner (CDU).

"Die Höhe der Zulage sollte finanzielle Nachteile durch den Wechsel zum Bund vermeiden und betrug monatlich 2100 Euro brutto."

Das Bundesinnenministerium habe für den Bereich der gesamten Bundesverwaltung "in den vergangenen zwei Jahre in sechs weiteren, besonders begründeten Einzelfällen der Zahlung außertariflicher Gewinnungszulagen zugestimmt", heißt es laut "Welt" in Bergners Schreiben.

Der SPD-Parlamentarier Lange sagte der Zeitung dazu: "Das Interesse, Herrn Glaeseker zu gewinnen, bestand offenbar in der Freundschaft mit Herrn Wulff und seinen speziellen Sponsoring-Kontakten."

Die Staatsanwaltschaft Hannover ermittelt gegen Glaeseker wegen des Verdachts auf Bestechlichkeit. Er soll eine private Veranstaltungsreihe gefördert haben und im Gegenzug Urlaubsreisen bekommen haben. Wulff hatte seinen langjährigen Vertrauten Glaeseker kurz vor Weihnachten ohne Angabe von Gründen entlassen.

(REU)
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