SPD-Chef soll sich entschieden haben Sigmar Gabriel tritt laut "Bild" gegen Angela Merkel an

Berlin · Nach einem Bericht von "Bild" ist die Entscheidung gefallen: SPD-Chef Sigmar Gabriel will gegen Angela Merkel bei der kommenden Bundestagswahl antreten.

Das ist Sigmar Gabriel
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Eine Quelle nennt die Zeitung, die in Sachen Parteiinterna in der Regel gut informiert ist, aber nicht. Dem Bericht zufolge habe auch Altkanzler Gerhard Schröder Gabriel zur Kandidatur geraten.

Am Dienstag kommt die engere Parteiführung in Düsseldorf zusammen, um über den anstehenden Wahlkampf zu beraten. Neben den sechs Parteivizes wie NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft nehmen nur Generalsekretärin Katarina Barley, Bundestagsfraktionschef Thomas Oppermann und wenige andere Funktionsträger daran teil.

Martin Schulz ist bei diesem Treffen nicht dabei. Der Noch-EU-Parlamentspräsident reist nach Portugal zur Beerdigung des früheren portugiesischen Präsidenten Soares.

Gabriel: Urwahl nicht nötig

Zudem sieht Gabriel keine Notwendigkeit für eine Urwahl des Kanzlerkandidaten seiner Partei. Er habe zwar die Möglichkeit einer Urwahl durch die SPD-Mitglieder stets befürwortet und in die Satzung schreiben lassen, sagte Gabriel den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland.

"Ein Mitgliederentscheid setzt aber voraus, dass es ernsthafte Gegner gibt, also zwei, drei Leute, die sagen: "Auf keinen Fall darf es der oder die andere werden! Ich bin besser!" Wenn dies nicht so sei, wirke das Verfahren unglaubwürdig. "Man kann so etwas nicht als Schauspiel aufführen", betonte Gabriel.

Den ersten Zugriff auf die Kanzlerkandidatur hat der Parteivorsitzende Gabriel. Würde er verzichten, stünde der in Umfragen wesentlich beliebtere Noch-EU-Parlamentspräsident Martin Schulz als Kandidat zur Verfügung.

Die SPD liegt in Umfragen derzeit bundesweit um die 15 Prozentpunkte hinter der Union. Auch ein rot-rot-grünes Bündnis mit Grünen und Linken hat keine Mehrheit.

Im Frühjahr stehen drei Landtagswahlen (Saarland, Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen) an, bevor im September der Bundestag gewählt wird.

(csi/felt/dpa)
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