Kanzlerin im RP-Interview Merkel würde gern einmal eine Talkshow moderieren

Düsseldorf · Kanzlerin Merkel tritt regelmäßig in Talkshows auf – als Gast, der Fragen beantworten muss. Sie würde die Rollen gern einmal tauschen und selbst eine Sendung moderieren.

 Kanzlerin Angela Merkel (M.) im Interview mit RP-Chefredakteur Michael Bröcker und Eva Quadbeck, Leiterin der Berliner Parlamentsredaktion der RP.

Kanzlerin Angela Merkel (M.) im Interview mit RP-Chefredakteur Michael Bröcker und Eva Quadbeck, Leiterin der Berliner Parlamentsredaktion der RP.

Foto: Marco Urban

Kanzlerin Merkel tritt regelmäßig in Talkshows auf — als Gast, der Fragen beantworten muss. Sie würde die Rollen gern einmal tauschen und selbst eine Sendung moderieren.

Das geht aus einer Antwort von Angela Merkel in einem persönlichen Fragebogen unserer Redaktion hervor. Unter der Rubrik "Das würde ich mir gerne leisten können" schreibt die Bundeskanzlerin: "Neben meinem Amt als Bundeskanzlerin einmal eine Talkshow-Sendung zu moderieren".

 Kanzlerin Angela Merkel (M.) mit RP-Chefredakteur Michael Bröcker und Eva Quadbeck, Leiterin der Berliner Parlamentsredaktion der RP.

Kanzlerin Angela Merkel (M.) mit RP-Chefredakteur Michael Bröcker und Eva Quadbeck, Leiterin der Berliner Parlamentsredaktion der RP.

Foto: Marco Urban

Im Interview mit unserer Redaktion geht sie auch auf die Vorbereitung für das TV-Duell ein. Auf die Frage, ob sie sich noch einmal alte Sendungen von TV-Duellen zur Vorbereitung ansieht, sagte die Kanzlerin: "Ich habe gar nicht die Zeit, mir alle Duell-Sendungen noch einmal anzusehen. Eher lese ich noch einmal etwas."

Die Kanzlerin verteidigte ihre Haltung, nur bei einem TV-Duell aufzutreten: "Ich bin froh, dass es wie in meinen früheren Bundestagswahlkämpfen ein Duell gibt", sagte sie. "Wir sollten aber nicht vergessen, dass wir in Deutschland keine Präsidialdemokratie wie in den USA haben."

In Deutschland würden die Bundeskanzler nicht direkt gewählt, sondern die Bürger stimmten für Wahlkreiskandidaten und Parteien. "Insofern sollte mit Blick auf die kleineren Parteien die Zuspitzung auf nur zwei Personen eher die Ausnahme im Fernsehwahlkampf sein." Grundsätzlich betonte Merkel: "Es ist klar, dass das TV-Duell größte Aufmerksamkeit haben wird. Ich freue mich, wenn sich möglichst viele Menschen die Zeit nehmen zuzuschauen."

Zudem bezog Merkel Stellung zum geplanten Engagement von Alt-Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) für den russischen Ölkonzern Rosneft: "Ich finde es überaus bedauerlich, dass ein ehemaliger Bundeskanzler offensichtlich im Gespräch für einen wichtigen Posten bei einem Unternehmen ist, das im Zusammenhang mit dem Konflikt in der Ostukraine auf der Sanktionsliste der EU steht."

(qua, brö)
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