Porträt in Bildern Das ist Angela Merkel
Seit 2005 ist Angela Merkel Bundeskanzlerin in Deutschland. Sie ist die erste Frau, die dieses Amt innehat. 2017 trat sie erneut als Kanzlerkandidatin der CDU zur Bundestagswahl an und leitet ab März 2018 ihr viertes Kabinett. Wir stellen die CDU-Politikerin vor, die auch schon mal den Spitznamen "Teflon"-Kanzlerin zu hören bekam.
Angela Merkel wird am 17. Juli 1954 in Hamburg geboren. Ihre Familie – ihr Vater ist Pfarrer – zieht nach Ostdeutschland um. Merkel hat zwei jüngere Geschwister, Marcus, geboren 1957, und Irene, geboren 1964. Nach dem Abitur in Templin studiert sie Physik an der Universität Leipzig, wird anschließend Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentralinstitut für physikalische Chemie an der Akademie der Wissenschaften in Berlin. 1986 promoviert sie schließlich.
1989 wird Angela Merkel Mitglied beim "Demokratischen Aufbruch" in der noch existierenden DDR, ein Jahr später tritt sie der CDU bei und wird 1990 Vize-Regierungssprecherin der DDR-Regierung von Lothar de Maizière. Nach dem Ende der DDR wird sie noch 1990 Mitglied des Bundestages. Bekannt wurde sie als "Kohls Mädchen", unter ihm war sie von 1991 bis 1998 stellvertretende CDU-Vorsitzende, von 1991 bis 1994 Bundesfrauenministerin sowie von 1994 bis 1998 Bundesumweltministerin.
Doch 1999 folgt der Bruch: Merkel distanziert sich scharf von Kohl wegen der CDU-Spendenaffäre, damals ist sie bereits Generalsekretärin der CDU. Das bleibt sie auch, bis sie im Jahr 2000 zur Parteivorsitzenden gewählt wird. 2002 verzichtet sie noch auf eine Kanzlerkandidatur zugunsten von CSU-Chef Edmund Stoiber, der allerdings der SPD unterliegt.
Ab 2002 ist Merkel auch Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag, setzt Horst Köhler als Bundespräsidenten-Kandidaten durch – bis sie schließlich Kanzlerkandidatin wird. 2005 kann sie schließlich Gerhard Schröder als erste Frau im Kanzleramt ablösen. Als neue Bundeskanzlerin regiert sie bis 2009 in einer großen Koalition. Der Schwerpunkt ihrer ersten Amtszeit: die Finanz- und Wirtschaftskrise und die Garantieerklärung für alle Sparer in Deutschland (gemeinsam mit ihrem damaligen Finanzminister Peer Steinbrück von der SPD).
Auch 2009 wird die Union wieder stärkste Kraft und regiert mit der FDP. Diesmal prägen die Eurokrise und die Kehrtwende zum Atomausstieg die Legislaturperiode. Die Kanzlerin wird 2012 zudem zum sechsten Wahl als CDU-Vorsitzende wiedergewählt – mit ihrem bisher besten Ergebnis von annähernd 98 Prozent.
2013 folgt dann die Neuauflage der großen Koalition. Merkels Union verpasst bei der Bundestagswahl nur knapp die absolute Mehrheit. Nun regiert die Kanzlerin mit Horst Seehofers CSU und Sigmar Gabriels (SPD). Eines der Themen in der zweiten Hälfte der Legislaturperiode: die Flüchtlingskrise.
Am 6. Dezember 2016 wird Merkel erneut als Parteivorsitzende wiedergewählt - sie erhält beim Bundesparteitag in Essen 89,5 Prozent der Stimmen.
2017 wird die CDU zwar erneut stärkste Kraft, doch für das präferierte Bündnis der Union mit der FDP, die wieder in den Bundestag einzieht, reicht es nicht. Es folgen zähe Verhandlungen - erst über eine Jamaika-Koalition, die scheitern - dann spricht die Union doch wieder mit der SPD.
Ein halbes Jahr nach der Wahl ist schließlich klar: Merkel wird als Kanzlerin erneut eine Große Koalition leiten. Am 14. März 2018 wird sie schließlich von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zur Bundeskanzlerin ernannt - ihre vierte Amtszeit inzwischen.
Die Diskussionen um ihre Person gehen danach allerdings weiter. Am 29. Oktober 2018 gibt sie bekannt, dass sie nicht mehr für den Parteivorsitz kandidieren wird. Am Tag zuvor hatte die CDU schwere Verluste bei den hessischen Landtagswahlen erlitten.
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