Bundestagswahl 2017 Das wünschen sich unsere Leser von der neuen Regierung
Am 24. September 2017 wählen die Deutschen ein neues Parlament. Aber was wünschen sich die Leser der Rheinischen Post und von RP Online von der neuen Bundesregierung? Wir haben nachgefragt.
Karl-Heinz Schröder (67), Rentner aus Düsseldorf
"Die vor den Wahlen gezeigte Bürgernähe und bürgerfreundlich gemachten Aussagen sollten auch während der Legislaturperiode gültig sein und ausgeführt werden. Und man sollte nicht vor Industrien, Organisationen etc. einknicken. Wir sind mittlerweile global aufgestellt, aber der Bürger ist in erster Linie zufriedenzustellen."
Bernd Linden (66) Pensionär aus Düsseldorf
"Ich wünsche mir eine Bundesregierung, die soziale Berufe, junge Familien und das Handwerk fördert. Sie soll Natur und Klima schützen und sich mit aller Kraft für den Frieden in der Welt einsetzen."
Christa Subklew-Papp (74), ehemalige Luftfahrtangestellte aus Ratingen
"Ich wünsche mir, dass junge Leute weniger befristete Arbeitsverträge erhalten, um 'sicher' planen zu können. Und Ideen, damit die spätere Rente der heute jungen Leute, die zu wenig verdienen, obwohl sie viel arbeiten, ausreicht."
Felix Garz (23), Jurastudent aus Radebeul
"Mein wichtigster Wunsch wäre, dass sich die Bundesregierung verstärkt den Themen widmet, welche uns erst in einigen Jahren oder Jahrzehnten auffallen. Das wären die viel betonte Digitalisierung, aber auch Schulbildung, Klimawandel und Europa."
Rita Rötzel (67), ehemalige Krankenschwester aus Erkelenz
"Ich wünsche mir eine schnellere Bearbeitung der Asylanträge, sonst entsteht schnell zu viel Frustration. Akzeptierte Bewerber sollten schneller eine Arbeitserlaubnis bekommen, abgelehnte dann aber auch abgeschoben werden. Die Antragsflut muss in den Griff bekommen werden."
Heinz Prost (78), Rentner aus Viersen
"Ich wünsche mir, dass das Budget des Pflegepersonals im Krankenhaus ausschließlich für das Pflegepersonal verwendet wird. Quersubventionierungen in den ärztlichen Bereich oder von Sachkosten müssten untersagt werden."
Hermann Franzen (69), Rentner aus Mönchengladbach
"Ich wünsche mir von der neuen Bundesregierung eine Integrationspolitik, welche die liberalen Muslime (z.B. Liberal-Islamischer Bund e.V.) in ihren Bemühungen für einen weltoffenen, zeitgemäßen Islam stärker unterstützt."
Albert Waldhoff (69), ehemaliger Schlossermeister aus Düsseldorf
"Erstens wünsche ich mir, dass Renten, Pensionen und Krankenversicherungen durch eine Beitragspflicht für alle sicher werden. Zweitens soll Bildung bundeseinheitlich, kostenfrei und mit besonderer Förderung der Forschung geregelt sein. Drittens sollten innere und äußere Sicherheit, soziale Strukturen und Umweltschutz durch ein staatliches Dienstjahr für alle gesichert sein."
Heidi Bökler-Kruppa (62), Filialleiterin aus Kaarst
"Dass Bevölkerung, Zukunft und Umwelt nicht aus dem Blick geraten vor lauter Theorie. Dass die Frauen Gleichberechtigung erfahren und entsprechende Gesetzesänderungen vorgenommen werden, siehe Altersarmut etwa bedingt durch Erziehung der Kinder, niedrigeres Einkommen bei gleicher Arbeit."
Henning Reußner (44), Küstenwache des Bundes, aus Bendfeld
"Beamte haben in den letzten 20 Jahren Lohnkürzungen hinnehmen müssen, da durfte nicht gestreikt werden. Nun aber regen sich die auf, die früher gelacht haben. Von der nächsten Regierung wünsche ich mir die Wiedereinführung des 13. Gehalts sowie das volle Weihnachtsgeld und Urlaubsgeld."
Ute Lomberg (49), Bürofachwirtin aus Wuppertal
"Ich wünsche mir vom künftigen Kanzler/in mehr Ehrlichkeit, mehr Menschlichkeit und mehr Nähe. Die Person sollte in der Lage sein, das Land nicht nur außenpolitisch, sondern auch innenpolitisch nach vorne zu bringen! Er oder sie sollte die Inklusion fördern. Und Arbeitsplätze in der Wirtschaft für Menschen mit Handicap schaffen. Die Tugenden, die einst unser Land nach vorne gebracht haben, wieder in den Schulen vermitteln! Es ist schön, in einer Demokratie zu leben, aber das sollte nicht als selbstverständlich gelten."
Hiltrud Karten (63), Hochschulangestellte aus Mönchengladbach
"Ich wünsche mir ein überarbeitetes, bundesweites und damit einheitliches Bildungssystem. Mehr Investitionen in die Einstellung und Ausbildung von Lehrern und Sozialpädagogen. Das kommt unseren Kindern zu Gute, die bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt erhalten und somit auch vor Altersarmut geschützt sind."
Clauspeter Strauß (69), Steuerberater aus Hilden
"Das Rentensystem ist auf Armut programmiert. Daher sollte hier eine umgehende Reform des Rentensystems erfolgen. Aufgrund der demografischen Entwicklung stimmt die Rentenformel schon seit Anfang der 80er des vorigen Jahrhunderts nicht mehr. Keine Bundesregierung hat es bis heute geschafft, dieses Problem langfristig zu lösen."
Carsten Breuer (45), Vergoldermeister aus Düsseldorf
"Ich wünsche mir eine Bürgerversicherung, in die alle einzahlen! Egal, ob Selbständiger, Beamter, Freiberufler oder andere Berufsgruppen. Nur so kann es auf Dauer solidarisch weitergehen."
Peter Mereien (52), Chemikant aus Duisburg
"Ehrliche Politik für die Menschen, die es benötigen, und nicht nur Lobbypolitik für die Bonzen und die Industrie. Kostenlose Kitaplätze, eine wirkliche Entlastung für die Menschen die es nötig haben. Geld für Schulen, Straßen und Infrastruktur."
Jacques Abramowicz (49), Unternehmensberater aus Düsseldorf
"Ich wünsche mir nicht viel – nur Ehrlichkeit, Verantwortung für getroffene Entscheidungen und Respekt für alle Bürger."
Lars Lauerwald (36), Lagerarbeiter aus Moers
"Dass die Politiker mal das einhalten, was sie versprechen. Und viel mehr direkte Demokratie, damit wir auch unsere Zukunft mitgestalten können."
Jessica Heinzelmann (36), Erzieherin aus Puderbach
"Für viele Alleinerziehende ist der Unterhaltsvorschuss ein Segen. Warum muss aber der neue Partner, wenn verheiratet, für die Kinder der Ehefrau aufkommen? Das entbehrt jeder Logik, wo Patchwork doch heute an der Tagesordnung steht. So geht Familie nicht!"
Tanja Bernhard 54, Chemielaborantin aus Düsseldorf
"Ich wünsche mir eine sehr starke Linke, damit soziale Politik in Deutschland wieder möglich wird. Ich wünsche mir, dass die AfD-Wähler am Sonntag am Stammtisch bleiben, weil Nazis nicht im Bundestag sitzen dürfen. Ich wünsche mir eine SPD, die sich in der Opposition erneuert, um wieder sozialdemokratisch zu werden. Und dass CDU/CSU, FDP und Grünen auf die Finger geschaut wird."
Almuth Turkowski (61), Heilpraktikerin aus Leverkusen
"Ich wünsche mir, dass das Wirtschaftswachstum nicht mehr die oberste Priorität hat. Es geht uns gut, wir müssen nur umverteilen, die einen haben zu wenig und die anderen zu viel. Ständiges Wachstum führt zu Ausbeutung von Ackerflächen, Luftverschmutzung, schlechter Tierhaltung und geschieht auf Kosten der Menschen in anderen Ländern; irgendwann platzt die Wachstumsblase – und was dann?"
Günter Puls (81), Rentner aus Viersen
"Ein Einwanderungsgesetz, in dem die internationalen Verpflichtungen über Asyl und Flüchtlinge übernommen werden, aber auch, dass die Zuwanderung in den Arbeitsmarkt so geregelt wird, dass der Fachkräftemangel, unter dem die Wirtschaft schon heute leidet, behoben werden kann."
Julia Catharina Winter (24), Studentin aus Düsseldorf
"Ich erhoffe mir ein deutliches Zeichen gegen rechtspopulistische Parteien, gegen Rassismus, Sexismus und Homophobie. Ein stärkerer Fokus sollte auf dem Kampf gegen die Diskriminierung von Minderheiten liegen. Außenpolitisch setze ich auf ein starkes, solidarisches Europa, das zusammenhält."
Georg Pfeiffer (87), Rentner aus Erkrath-Hochdahl
"Als Bürger verlange ich, dass ab sofort alle in die Rentenkasse einzahlen – auch Abgeordnete, Beamte oder Selbstständige. Außerdem darf die Schere zwischen arm und reich nicht weiter auseinandergehen. Statt Personenkult wünsche ich mir wieder mehr Sachpolitiker."
Alina Wolff (31), Schauspielerin aus Neuss
"Mein Wunsch an die nächste Bundesregierung ist: Besonnenheit, Herz und Verstand, keine Schnellschüsse und eine gute Portion Humor."
Ute Hommers (73) Hausfrau aus Neuss
"Ich wünsche mir von der nächsten Bundesregierung, dass sie es schafft, mehr junge Menschen für die Politik zu interessieren."
Marko Wolf (49) Flugdienstangestellter aus Düsseldorf
"Solidargemeinschaft stärken, nicht schwächen."