Rückblick Die Wahlversprechen: Energie
Bündnis 90/Die Grünen: Auch die Grünen sehen ein, dass die Ökostromfördersätze gekürzt werden müssen, allerdings wollen sie deutliche Kürzungen verhindern. Zur Senkung der Strompreise wollen sie die Industrierabatte stärker kappen als alle anderen Parteien - um jährlich vier Milliarden Euro. Nach dem Atomausstieg streben die Grünen anders als die SPD auch den kompletten Ausstieg aus Kohlekraftwerken an. 2030 soll die Stromproduktion zu 100 Prozent aus Öko-Quellen kommen. Fracking wollen die Grünen verbieten.
SPD: Die Stromsteuer soll um 25 Prozent gesenkt werden, um die Verbraucher zu entlasten. Die Bundesnetzagentur soll Stromtarife dann verbieten dürfen, wenn sie um zehn Prozent über dem ortsüblichen Niveau liegen. Die Industrierabatte bei der Ökostrom-Umlage sollen um 500 Millionen Euro gekürzt werden. Die Kompetenzen für die erneuerbare Energien, Netzausbau und Speicher sollen in einem Energieministerium gebündelt werden. Fracking will die SPD verbieten, neue Kohlekraftwerke erlauben.
Die Linke: Die Stromversorger sollen einen billigen Sockeltarif einführen müssen, „durch den jeder Privathaushalt ein kostenloses, an der Haushaltsgröße orientiertes Grundkontingent an Strom erhält“, so das Wahlprogramm der Linken. Der über den durchschnittlichen Verbrauch hinausgehende Strom soll dagegen teurer werden, um den „Gratisstrom“ zu finanzieren. Damit die Versorger nicht zu hohe Tarife fordern, soll eine staatliche Preisaufsicht eingeführt werden. Fracking soll generell verboten sein.
CDU: Direkt nach der Wahl soll das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) reformiert werden, um den Kostenanstieg der Ökostromförderung zu begrenzen. Die Industrierabatte sollen um 700 Millionen Euro pro Jahr gekappt werden. Der Wirtschaftsflügel der Union fordert eine spürbare Kürzung der Vergütungssätze für Wind- und Solarstrom. Die energetische Gebäudesanierung soll steuerlich gefördert werden. Das tiefe Bohren in der Erde nach Schiefergas („Fracking“) soll in Deutschland weitgehend verboten werden.
FDP: Auch die FDP will die Stromsteuer senken und so die Verbraucher um jährlich eine Milliarde Euro entlasten. Künftig soll es keine für 20 Jahre garantierten Vergütungssätze mehr für die Ökostromlieferanten geben. Stattdessen plant die FDP einen Aufschlag (Prämie) auf den für den Ökostrom am Markt erzielten Preis. Ab 2020 strebt die FDP ein Mengenmodell wie in Schweden an: Den großen Versorgern wird vorgeschrieben, eine feste Menge an Ökostrom abzunehmen. Fracking soll unter Auflagen zulässig sein.