SPD-Kanzlerkandidat im Wahlkampf-Endspurt Steinbrück bezeichnet AfD als "Rattenfänger"

Berlin · SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück will bei einem Wahlsieg dem Steuerbetrug in Deutschland den Kampf ansagen. "Wenn Sie wollen, dass die Kavallerie gegen Steuerbetrug gesattelt wird, dann müssen Sie mich wählen", sagte er am Donnerstagabend beim Wahlkampfendspurt der SPD auf dem Berliner Alexanderplatz.

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Foto: dpa, Soeren Stache

Er spielte damit auf seine Zeit als Bundesfinanzminister an, als er der Schweiz im Kampf gegen deutsche Steuerhinterzieher mit der Kavallerie drohte. Er kündigte an, für Reformen zu sorgen, etwa im Bereich Pflege und beim Ausbau der Kita-Plätze in Deutschland.

"Frau Merkel fährt gerne Kreisverkehr", kritisierte Steinbrück vor mehreren tausend Bürgern. Laut Umfragen kann die SPD bei der Bundestagswahl am Sonntag auf einen deutlichen Zuwachs im Vergleich zu den 23 Prozent von 2009 hoffen - aber für Rot-Grün und einen Kanzler Steinbrück könnte es nicht reichen. Daher wird intern in der SPD bereits über die Haltung zu einer möglichen großen Koalition nachgedacht.

Die Parteilinke sieht für Gespräche mit der Union überhaupt nur eine Basis, wenn SPD-Ziele wie Steuererhöhungen für Wohlhabende zur Finanzierung von Mehrausgaben im Bildungsbereich und 8,50 Euro Mindestlohn durchgesetzt werden.

Wähler sollen keinen "Rattenfängern" folgen

Steinbrück hat zudem ausdrücklich vor einer Wahl der eurokritischen Alternative für Deutschland (AfD) gewarnt. "Sie sollten nicht irgendwelchen Rattenfängern am 22. September hinterherlaufen, was Europa betrifft", sagte er am Alexanderplatz in Berlin. Die Bewältigung der Eurokrise koste Geld und erfordere Solidarität. Deutschland müsse in Anlehnung an Willy Brandt "ein Volk guter Nachbarn" bleiben. Er gehöre glücklicherweise schon zu einer Generation, "die nicht im Krieg verheizt worden ist".

(dpa)
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